Präsidentenwahl in der Türkei: Das sind die Spitzenkandidaten

CC0 / Hüseyin Sevgi/pixabay / Flagge der Türkei
Flagge der Türkei - SNA, 1920, 14.05.2023
Am 14. Mai stimmt die Türkei über ihren neuen Präsidenten ab. Welche Spitzenkandidaten treten an? Ein Überblick.

Recep Tayyip Erdogan (69), AKP

Recep Tayyip Erdogan ist ein türkischer Politiker, früherer Oberbürgermeister von Istanbul und seit 2014 der zwölfte Präsident der Republik Türkei. Bei den Präsidentschaftswahlen steht er zur Wiederwahl an.
Recep Tayyip Erdogan wurde im Jahr 1954 in Istanbul geboren und wuchs mit drei Brüdern und einer Schwester in einem Hafenviertel auf. Erdogan schloss 1973 in Istanbul die religiöse Imam-Hatib-Oberschule ab, legte Zusatzprüfungen an einem staatlichen Gymnasium ab und erwarb laut amtlicher Biographie 1981 ein Diplom in Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften an der Marmara-Universität.
Von 1994 bis 1998 war er Oberbürgermeister von Istanbul, 1997 wurde er nach Artikel „Volksverhetzung“ zu einer mehrmonatigen Haftstrafe verurteilt und seines Amtes als Bürgermeister der Stadt Istanbul enthoben. Im Jahr 2001 war er Mitbegründer der AKP (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung).
Als Beispiel für den politischen Erfolg der Türkei mit Erdogan an der Macht nennen Experten unter anderem seine Bemühungen bei der „Wiederbelebung“ des Getreidedeals. Die Vermittlerrolle der Türkei zwischen Russland und der Ukraine habe dazu beigetragen, dass eine Vereinbarung über den sicheren Transport von Getreide über das Schwarze Meer getroffen werden konnte.

Kemal Kilicdaroglu (74), CHP

Kemal Kilicdaroglu ist ein türkischer Politiker und seit 2010 Vorsitzender der republikanischen Volkspartei CHP – der größten Oppositionspartei im Parlament.
Kilicdaroglu wurde im Jahr 1948 in einer alevitischen Familie im Dorf Ballica in der Provinz Tunceli geboren. Er absolvierte ein ökonomisches Bachelorstudium an der Akademie für Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften in Ankara. Später war er bis 1983 beim Finanzministerium im Rechnungswesen tätig. Kilicdaroglu verbrachte auch ein Jahr in Frankreich. 1983 wurde er stellvertretender Generaldirektor im Bereich Einkommen des Finanzministeriums. In den Jahren 1991-1999 bekleidete er hohe Posten in der Sozialversicherung. Wegen seiner ruhigen Art und äußeren Ähnlichkeit mit Mahatma Gandhi bekam er den Spitznamen Gandi Kemal.

Sinan Ogan (55), ATA-Wahlbündnis

Sinan Ogan ist ein türkischer Politiker und Autor. Er wurde im Jahr 1967 im Dorf Melekli in der Provinz Igdir geboren. 1989 beendete er sein Studium an der Fakultät für Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften der Marmara-Universität. Von 1993 bis 2000 arbeitete er als Prodekan an der Aserbaidschanischen Staatlichen Wirtschaftsuniversität. Ab 2000 war Ogan Mitarbeiter beim Zentrum für Eurasische Strategieforschung tätig. Im Jahr 2009 erlangte er sein Doktorat in Politikwissenschaften und Internationale Beziehungen am Staatlichen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen. 2011 wurde er Abgeordneter des türkischen Parlaments für die Partei MHP (Milliyetci Hareket Partisi), aus der er zwei Mal ausgeschlossen wurde. Bei den Präsidentschaftswahlen 2023 ist er Kandidat des ATA-Wahlbündnisses.
Der ehemalige CHP-Spitzenkandidat bei der Präsidentschaftswahl 2018, Muharrem Ince, wollte ebenso um das wichtigste Amt im Land ringen, drei Tage vor der Wahl kündigte er jedoch seinen Rückzug an.
Newsticker
0
Um an der Diskussion teilzunehmen,
loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich
loader
Chats
Заголовок открываемого материала