Kein Visum für russische Journalisten: Außenministerium in Moskau verurteilt Vorgehen der USA

© SNA / Maria DevakhinaDas Gebäude des Außenministeriums Russlands am Smolenskaja-Platz in Moskau
Das Gebäude des Außenministeriums Russlands am Smolenskaja-Platz in Moskau - SNA, 1920, 23.04.2023
Die USA haben kein Visum für die Journalisten erteilt, die über die Arbeit des russischen Außenministers, Sergej Lawrow, im UN-Sicherheitsrat in New York berichten sollten. Lawrow, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, und der russische Vize-Außenminister, Sergej Rjabkow, kritisierten das Vorgehen scharf.
„Ich habe begriffen, wie berühmt unsere amerikanischen Kollegen für solche Dinge sind, aber ich war mir sicher, dass dieses Mal angesichts der Aufmerksamkeit, die auf ihr hässliches Verhalten gelenkt wurde, alles anders sein würde. Aber ich habe mich getäuscht“, sagte der russische Außenminister.
Das Land, das sich „das stärkste, das klügste, das freieste und das gerechtste“ nenne, habe „kalte Füße bekommen, etwas Dummes getan“, so Lawrow. Es habe gezeigt, was ihre eidesstattlichen Zusicherungen zum Schutz der Meinungsfreiheit und des Zugangs zu Informationen wert seien.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums bezeichnete die Nichterteilung von US-Visa an russische Journalisten als „Manipulation des Themas Redefreiheit und der Rechte von Journalisten“.
„Zur Frage über die wahre Haltung der USA gegenüber Journalisten. Es bleiben noch 40 Minuten bis zu ihrem Abflug nach New York. Sie sind alle am Flughafen. Visa wurden nicht ausgestellt. Die Antwort der amerikanischen Botschaft lautet: ,Wir arbeiten daran‘. Die Manipulation des Themas Meinungsfreiheit und der Rechte von Journalisten liegt auf der Hand“, schrieb Sacharowa auf Telegram.
Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow bezeichnete das Vorgehen der USA als „empörend“. Ihm zufolge wird es definitiv eine Antwort seitens Russlands darauf geben.
„Eine weitere unerhörte, absolut inakzeptable Methode wurde von den Amerikanern zur Vorbereitung der Teilnahme des russischen Außenministers Lawrow an den Ereignissen des endenden russischen Vorsitzes im UN-Sicherheitsrat angewendet. Der Gruppe russischer Journalisten, die Lawrow bei dieser Reise begleiten sollten, wurden keine Visa erteilt, und bis zum letzten Moment haben die Amerikaner so getan, als würden sie (daran – Anm. d. Red.) arbeiten, als würde eine Lösung fast gefunden. Das ist ein Nervenspiel, ein Hohn, ein weiterer Ausdruck dafür, dass man den Kollegen in Washington nicht nur nicht trauen kann, man sollte ihnen einfach nicht zuhören“, sagte Rjabkow gegenüber denJournalisten, die für die Reise nach New York am Flughafen in Moskau eingetroffen waren.

„Wir haben sie in den letzten Tagen mehrmals in Bezug auf diese Frage kontaktiert. Trotzdem ist das Ergebnis, wie Sie sehen, bedauerlich, und das, obwohl uns zugesichert wurde, dass Visa unterwegs seien und dass sie gerade erteilt werden würden“, so der Vize-Außenminister weiter.

Dies sei „eine glatte Lüge“ und sie stelle das Land, das das UN-Hauptquartier auf seinem Territorium habe, in keinem guten Licht dar. Journalisten sollten, so Rjabkow weiter, über das wichtigste Ereignis unter dem russischen Vorsitz im UN-Sicherheitsrat berichten.
Alle von Lawrow in New York geplanten Veranstaltungen seien große Informationsveranstaltungen: „Und unser Pressepool hat bei uns sein sollen.“ Das sei nicht passiert. Die Verantwortung dafür liege voll und ganz bei der amerikanischen Seite.
„Ich betone, dass wir Formen finden werden, wie wir darauf reagieren können, damit sich die Amerikaner noch lange daran erinnern, dass man so nicht handeln darf (…)“, so Rjabkow.
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