US-Journalist Hersh über Nord-Stream-Pipelines: „Ich weiß viel mehr darüber, als ich sagen will“

© SNA / Dmitri Lelchuk / Zugriff auf das Medienarchiv Logistikzentrum von Nord Stream 2 im Hafen Mukran
 Logistikzentrum von Nord Stream 2 im Hafen Mukran  - SNA, 1920, 18.03.2023
Der US-Journalist Seymour Hersh hat nach eigenen Angaben mehr Informationen zur Sprengung der Nord-Stream-Pipelines, kann diese aber nicht mit der Öffentlichkeit teilen. Dies hat er in einem Interview mit dem Sender eXXpressTV gesagt.
„Biden hat die Sprengung autorisiert. Und die Beteiligten wissen, was er getan hat“, versichert er gegenüber dem Sender.
„Sie wissen, welche Befehle kamen. Ich weiß viel mehr darüber, als ich sagen will. Aber ich muss Leute beschützen, die mit mir sprechen.“
Gleichzeitig betonte er, er halte die Geschichte über eine Yacht, die zum Tiefseetauchen verwendet wurde*, für dumm und unglaublich.
Zuvor, am 8. Februar, hatte der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete US-Investigationsjournalist Hersh einen Artikel über den Anschlag auf die beiden Nordstreams veröffentlicht, der im September des vorigen Jahres verübt worden war.
In seinem Artikel berief sich Hersch auf einen hochrangigen Insider und gab Details zu Planung, Hindernissen und Durchführung des Anschlags bekannt, schrieb „The Times“. Des Weiteren nannte er auch die Verantwortlichen. Demnach hatte die US-Regierung eine spezielle CIA-Arbeitsgruppe aufgestellt, die die Planung übernehmen sollte.
Die Arbeitsgruppe fand demnach eine geeignete Lösung. Dabei sollte die seit 21 Jahren im Juni stattfindende Nato-Übung in der Ostsee eine große Rolle spielen. Nun sollte sie aber im vorigen Jahr unter dem Namen Baltops-22 mit einigen Änderungen ausgetragen werden – die Forschungs- und Entwicklungsübung im Rahmen von Baltops-22 wurde erweitert und sollte um die Insel Bornholm herum stattfinden. Taucher sollten dort Minen legen, die dann unter Anwendung der neuesten Technologie gefunden und entschärft werden sollten.
Um keinen direkten Zusammenhang zur Nato-Übung herstellen zu können, wurden von US-Marinetauchern Zünder angebracht, die durch eine bestimmte Abfolge von Signalen ausgelöst werden konnten.
Ein Flugzeug der norwegischen Navy flog dann Monate später – im September – bei einem vermeintlichen Routineflug über Bornholm, erreichte Nord Stream 1 und 2 und ließ die Sprengsätze aktivieren.
*Die neue Nord-Stream-Version, die von der „New York Times“ und den deutschen Medien im März veröffentlicht wurde.
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