„Dem ukrainischen Volk wurde seine Seele gestohlen“ – Oppositionspolitiker Medwedtschuk
15:52 11.03.2023 (aktualisiert: 15:59 11.03.2023)

© SNA / Stringer
/ Laut einem Kommentar des ukrainischen Oppositionspolitikers Wiktor Medwedtschuk, der SNA vorliegt, hat die Regierung in Kiew wieder einmal bewiesen, dass ihr „im wahrsten Sinne des Wortes nichts heilig ist“. Die Behörden begannen mit der Beschlagnahmung des wichtigsten Heiligtums der Orthodoxie – des Kiewer Höhlenklosters.
Am 10. März habe demnach die Leitung der in der Ukraine einzigen kanonischen orthodoxen Kirche ein Ultimatum bekommen, in dem es heißt, dass das Nationale Naturreservat der Ukraine den Pachtvertrag für die untere Lawra auf dem Territorium des Höhlenklosters auflöse und die Mönche auffordere, das Gebiet bis zum 29.März 2023 zu verlassen.
„Wir erinnern uns aus der Geschichte, dass die Nazis selbst während der Nazi-Besetzung keine Gemeinden der kanonischen orthodoxen Kirche geschlossen hatten.“
Und heute beraubten ihre ideologischen Nachfolger das ukrainische Volk dessen, was ihm einen geistigen Kern gebe, es in schwierigen Zeiten stärke, es in Trauer tröste und in der Osterfreude vereine.
Laut Medwedtschuk wurde dem ukrainischen Volk sowohl die russische als auch die ukrainische Sprache weggenommen. Russisch, betont der Politiker, ist die Muttersprache von Millionen von ukrainischen Bürgern, aber sie wurde zur Sprache der Besatzer und Verräter erklärt. Die ukrainische Sprache sei in einem solchen Ausmaß pervertiert worden, dass sie ihre Wurzeln, ihre Musik und ihre Bedeutung verloren habe.
„Das ukrainische Volk wurde seiner Rechte und Freiheiten beraubt; über alle Gesetze wurde eine betrügerische, diebische und kriminelle Macht gestellt, so dass das Volk in die Hände von wahnsinnigen Nazi-Banditen übergeben wurde und Spitzel und Verbrecher hervorgebracht wurden.“
Dabei hätten die Ukrainer heute nicht nur kein Recht mehr, eine andere Meinung als die der Behörden zu haben – sie seien gezwungen, sie bei jeder Gelegenheit zu unterstützen, denn selbst Schweigen gelte als Verbrechen.
„Frieden und Wohlstand sind dem ukrainischen Volk genommen worden. Denn Selenski’s Regierung will ihre Fehler und Lügen gegenüber ihren Wählern nicht zugeben. Sie hat es vorgezogen, das Volk zur Schlachtbank zu führen und unbegrenzte Finanzmittel und Nato-Waffen dafür zu erhalten.“
Medwedtchuk zufolge machen die derzeitigen Behörden keinen Hehl daraus, dass sie einen langen und blutigen Krieg führen würden. Sie interessierten sich nicht für das Leben der Ukrainer.
Medwedtschuk weist darauf hin, dass dem ukrainischen Volk nun das Letzte, was es noch habe, genommen werde – sein Glauben. Die Orthodoxie sei eine kulturelle und geistige Grundlage für das ukrainische Volk. Die ukrainisch-orthodoxe Kirche habe zu Frieden, Einheit und Gewissen aufgerufen. Aber friedliche, gottesfürchtige und gewissenhafte Menschen seien von Selenski’s Regierung zu Feinden erklärt worden, so Medwedtschuk.
„Dem ukrainischen Volk wurde seine Seele, seine Sprache, sein Herz, sein Verstand und sein Gewissen gestohlen."
Der ukrainische Staat habe sich in einen von Menschen geschaffenen „Frankenstein" verwandelt, der alles Lebende und Natürliche hasse und den Frieden auf dem Planeten zerstören wolle.
Jedoch werde es den Kiewer Behörden nicht gelingen, die Ukraine zu einem Leichnam, zu einem gefährlichen Zombie zu machen.
„Die Ukrainer sind ein lebendiges, geistiges und gerechtes Volk.“
Die Ukrainer sind laut Medwetschuk „keine Zombies“, es gebe eine andere Ukraine, eine echte, wahre, slawische, orthodoxe Ukraine, die es nicht zulassen werde, Satanismus und Gesetzlosigkeit durchzusetzen.
„Und heute hören die Verräter des ukrainischen Volkes, der ukrainischen Kultur und des ukrainischen Glaubens unsere Stimme und erkennen, dass ihr finsteres schwarzes Inneres jeden Tag deutlicher wird. Und jeder wird bekommen, was er verdient.“
Die Zerstörung des wahren orthodoxen Glaubens stärke somit nur das Volk. Der orthodoxe Glaube könne nicht zerstört werden, genauso wie das Volk.
Im Jahr 2022 hatte die ukrainische Regierung die größte Verfolgungswelle gegen die ukrainische orthodoxe Kirche in der modernen Geschichte des Landes durchgeführt. Unter Berufung auf ihre Verbindungen zu Russland verboten die lokalen Behörden in verschiedenen Regionen des Landes die Tätigkeit der ukrainischen orthodoxen Kirche und legten der Werchowna Rada (dem ukrainischen Parlament) einen Gesetzentwurf über ihr faktisches Verbot vor.
Gegen einige Mitglieder des Klerus wurden Sanktionen verhängt. Der ukrainische Sicherheitsdienst leitete Strafverfahren gegen den Klerus ein und führte auf der Suche nach Beweisen für „anti-ukrainische Aktivitäten“ „Spionageabwehrmaßnahmen“ durch – Durchsuchungen von Bischöfen und Priestern, Kirchen und Klöstern, einschließlich des Kiewer Höhlenklosters.