Moskau: London nutzt Fall Skripal weiterhin für antirussische Propaganda

© SNA / Denis Woroschilow Polizei vor dem Haus von Skripal in Salisbury (Archivbild)
Polizei vor dem Haus von Skripal in Salisbury (Archivbild) - SNA, 1920, 04.03.2023
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat Großbritannien vorgeworfen, den Vorfall von Salisbury auch noch fünf Jahre danach weiterhin zur Beeinträchtigung der russisch-britischen Beziehungen zu benutzen.
Die britischen Behörden haben ihr zufolge den Vorfall von Salisbury, bei dem der ehemalige russische GRU-Offizier Sergej Skripal und seine Tochter Julia am 4. März 2018 vergiftet worden sein sollen, dazu instrumentalisiert, die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern vorsätzlich zu erschweren.
Trotz zahlreicher russischer Aufforderungen zu einem verantwortungsvollen Dialog habe London weiterhin eine sachliche Diskussion und eine gemeinsame Untersuchung dieses Vorfalls verweigert.
„Bis heute ist die britische Seite nicht in der Lage, glaubwürdige Informationen über den Fall Skripal zu vermitteln. Gleichzeitig benutzt die britische Staatsführung den Fall weiterhin unverhohlen für ihre großangelegte antirussische Propagandakampagne“, heißt es in einem Kommentar der russischen Außenamtssprecherin, der auf der Webseite der Behörde veröffentlicht wurde.
Russland verurteile entschieden alle Versuche Londons, Moskau für die Geschehnisse in Salisbury verantwortlich zu machen, und bestehe auf einer professionellen, objektiven und unvoreingenommenen Untersuchung des Vorfalls.
Das russische Außenministerium werde sich weiterhin konsequent für die Aufdeckung der Wahrheit im Fall Skripal einsetzen und erschöpfende offizielle Informationen von den britischen Behörden verlangen.
Zudem werde die Russische Föderation Großbritannien dazu auffordern, seine internationalen rechtlichen Verpflichtungen hinsichtlich des konsularischen Zugangs zu den russischen Staatsangehörigen zu erfüllen.

Vorfall von Salisbury

Sergej und Julia Skripal waren am 4. März 2018 bewusstlos im britischen Salisbury aufgefunden und mit Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Von wem und unter welchen Umständen der in Russland wegen Landesverrats verurteilte ehemalige russische Geheimdienstoffizier und seine Tochter wirklich vergiftet wurden, ist noch immer unklar. Die britische Regierung behauptete umgehend, dass in den Giftanschlag auf die Skripals mit dem Stoff A-234 der russische Staat verwickelt sei. Russland wies diesen Vorwurf von sich und forderte eine unabhängige Aufklärung.
Die Affäre löste einen diplomatischen Skandal aus: Die damalige britische Premierministerin, Theresa May, ordnete die Ausweisung von 23 russischen Diplomaten an. Aus „Solidarität“ mit London wiesen auch die USA, Deutschland und viele weitere EU-Staaten Dutzenden russischen Diplomaten die Tür. Moskau traf Gegenmaßnahmen.
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