Rede an die Nation: Putin gibt dem Westen die Schuld am Ukraine-Konflikt

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Dienstag, dem 21. Februar, eine Rede zur Lage der Nation im Veranstaltungszentrum „Gostiny Dwor“ in der Kreml-Nähe gehalten. In seiner Rede ging der russische Staatschef hauptsächlich auf die aktuelle Lage im Land sowie die Spezialoperation in der Ukraine ein.
„Diese Botschaft fällt in eine schwierige und wegweisende Zeit für Russland. Diese Zeit ist die Zeit grundlegender Veränderungen auf der ganzen Welt“, sagte Putin. Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine hätten für Russland eine besondere Bedeutung.
Russland habe alles Mögliche gemacht, um bestehende Probleme im Donbass auf friedlichem Wege zu lösen. Kiew habe die Probleme im Donbass hingegen nicht gelöst, sondern die Zeit hinausgezögert und politische Morde begangen.
Russland seinerseits kämpfe nicht gegen das ukrainische Volk, das ukrainische Volk sei selbst zur Geisel geworden, so der Präsident. Anstatt die Probleme im Donbass zu lösen, habe der Westen Menschenleben aufs Spiel gesetzt und gelogen.
Mehr noch: Im Westen würden aktuell „heilige menschliche Werte zerstört“. Russland sei nach dem Beitritt der Donbass-Republiken nur stärker geworden.

„Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen, ist unmöglich.“

Wladimir Putin bei der Sitzung des Verteidigungsministeriumsvorstands, Dezember 2022 - SNA
Wladimir Putin
Präsident Russlands
Im Westen würden aktuell „heilige menschliche Werte zerstört“. Über die USA sagte der russische Präsident, dass kein Land der Welt so viele Militärbasen im Ausland habe wie sie.
Russland erinnere sich auch an die Versuche des Kiewer Regimes, an die Atomwaffen zu kommen. Und der Westen wolle den lokalen Konflikt in der Ukraine „in eine globale Konfrontation verwandeln“. Russland habe vom Westen eine direkte Ablehnung aller seiner grundlegenden Sicherheitsvorschläge erhalten.
Laut Putin „machen die Neonazis keinen Hehl daraus, für wessen Erben sie sich halten“, indem sie ein Hakenkreuz auf die Ausrüstung setzen und Nazi-Namen verwenden.

„Das Projekt ‚Anti-Russland‘ ist im Wesentlichen Teil einer revanchistischen Politik gegenüber unserem Land, die darauf abzielt, Instabilitäts- und Konfliktherde in unmittelbarer Nähe unserer Grenzen zu schaffen. Sowohl damals, in den 1930er Jahren, als auch heute ist die Idee dieselbe - die Aggression nach Osten zu schicken.“

Wladimir Putin bei der Sitzung des Verteidigungsministeriumsvorstands, Dezember 2022 - SNA
Wladimir Putin
Russlands Präsident
Die Verteidigung Russlands habe die wichtigste Priorität, aber bei ihrer Entwicklung dürfe man die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen und die eigene Wirtschaft nicht zerstören.
Russland verfüge über Entwicklungen und Muster von allen möglichen Waffen. Viele von ihnen seien der westlichen Technologie überlegen, betonte Putin. Die Aufgabe bestehe darin, die Massenproduktion auszubauen. Das Tempo nehme stetig zu. Der Präsident wies Kritik zurück, wonach sein Land als Folge der Sanktionen wirtschaftlich geschwächt worden sei.
Die russische Wirtschaft sei tatsächlich in einen neuen Zyklus der Entwicklung eingetreten, es gebe alle Möglichkeiten für einen Durchbruch in vielen Bereichen.
Russland werde die Häfen des Schwarzen und des Asowschen Meeres entwickeln. Es sei notwendig, Logistikkorridore innerhalb des Landes aufzubauen.
Mit Blick auf die steigenden Preise sagte er: Die Inflation in Russland werde sich bis Mitte des Jahres dem Zielwert von vier Prozent nähern - und zog einen Vergleich: In der EU betrage die Inflation bereits zwölf Prozent. Laut Putin war Russland für den Westen immer eine wichtige Ressourcenquelle.

Die Initiatoren von Sanktionen gegen Russland bestrafen sich selbst, führen einen Preisanstieg in ihren Ländern herbei und sagen, die Russen seien daran schuld.

Russischer Präsident Wladimir Putin  - SNA
Wladimir Putin
Präsident Russlands
Putin gab zum Schluss seiner Rede bekannt:
Russland setzt seine Teilnahme am Vertrag zur Verringerung strategischer Waffen (NEW START) aus.
Anfang Februar habe die Nato eine Rückkehr zum New-START-Vertrag gefordert, einschließlich der Zulassung von Inspektionen zu Einrichtungen. Das sei aber ad absurdum geführt worden. „Wir wissen, dass der Westen dem Kiewer Regime beim Angriff auf Einrichtungen auf dem Territorium Russland geholfen hat. Und da wollen sie gleichzeitig unsere Objekte inspizieren?“
Bevor Russland zur New-START-Diskussion zurückkehre, müsse es verstehen, wie die nuklearen Arsenale Frankreichs und Großbritanniens zu berücksichtigen seien.
Die Beziehungen Russlands mit dem Westen hätten sich verschlechtert - daran trügen ausschließlich die USA die Schuld.
Washington denke über einen reellen Atomwaffentest nach, warnte Putin.
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