Biden mit Botschaft in Kiew: Putin dachte, dass „die Ukraine schwach und der Westen gespalten war“
11:51 20.02.2023 (aktualisiert: 19:06 20.02.2023)
© AP Photo / Susan WalshPräsident Joe Biden macht eine Pause während einer Pressekonferenz im East Room des Weißen Hauses in Washington , Mittwoch, 19. Januar 2022. (AP Photo/Susan Walsh)

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US-Präsident Joe Biden ist am Montag mit einem unangekündigten Besuch in Kiew eingetroffen. Im Mittelpunkt dieser Ukraine-Reise, der ersten seit Beginn der Militärhandlungen vor einem Jahr, steht ein neues Hilfspaket in Höhe von 500 Millionen Dollar.
Während des Aufenthalts des US-Staatschefs in Kiew gab es Luftalarm. Biden traf sich mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wladimir Selenski. Gemeinsam gedachten sie der ukrainischen Gefallenen und besprachen weitere militärische Hilfe für die Ukraine.
„Während sich die Welt auf den einjährigen Jahrestag des brutalen Einmarsches Russlands in die Ukraine vorbereitet, bin ich heute in Kiew, um Präsident Selenski zu treffen und unser unerschütterliches Engagement für die Demokratie, Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine zu bekräftigen“, zitierte ihn das Weiße Haus in einer Erklärung anlässlich des Besuchs.
Biden kritisierte, Putin hätte vor fast einem Jahr gedacht, dass „die Ukraine schwach und der Westen gespalten war“. Dies sei in der Tat aber nicht der Fall.
„Den Beweis sieht man ein Jahr später hier in diesem Raum. Wir stehen zusammen“, so der US-Präsident.
Damit wollte er offenbar ein symbolisches Zeichen setzen - vor dem Hintergrund des sich nähernden Jahrestags vom Beginn der russischen Spezialoperation in der Ukraine.
500 Millionen Dollar US-Hilfe für Ukraine
Bei seinem Besuch stellte Biden der Ukraine eine neue Militärhilfe in Höhe von 500 Millionen Dollar in Aussicht.
Vergesehen im Hilfspaket sind unter anderem Raketen für Himars-Systeme, Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin sowie andere Militärausrüstung.
Nach Bidens Angaben wollen die USA und ihre westlichen Verbündeten 700 Panzerfahrzeuge, mehr als 2 Millionen Artilleriegeschosse, Tausende Militärfahrzeuge und andere Waffen liefern.
Russland warnt vor weiteren Waffenlieferungen
Zuvor hatte Russland die Nato-Staaten vor weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte, jede Menge westlicher Waffen für die Ukraine sei ein legitimes Ziel für Russland. Laut dem russischen Außenministerium würde die Nato mit ihren Waffenlieferungen an die Ukraine „mit dem Feuer spielen“.
Auch der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitrij Peskow, stellte fest, dass Waffenlieferungen aus dem Westen in die Ukraine nicht zum Erfolg der russisch-ukrainischen Verhandlungen beitragen würden.
Zuletzt gab es bereits Spekulationen, dass Biden seinen Besuch in Polen mit einer Reise in die Ukraine verbinden könnte. Der Plan wurde offiziell geheimgehalten. Einen Tag nach seiner Ankunft in Kiew wird Biden nach Polen reisen.