Ukrainischer Oppositionspolitiker Medwedtschuk: Warum USA proamerikanische Ukraine beibehalten
08:55 08.02.2023 (aktualisiert: 11:48 27.02.2023)
© SNA / Stringer / Zugriff auf das MedienarchivUkrainischer Oppositionspolitiker Wiktor Medwedtschuk

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/ Die Ukraine war nach dem Zerfall der Sowjetunion dem proamerikanischen Kurs am treuesten ergeben, was sie zum ärmsten Land in Europa machte, betonte der ehemalige Abgeordnete des ukrainischen Parlaments, der Werchowna Rada, Wiktor Medwedtschuk, am Mittwoch gegenüber der Agentur Sputnik.
„Im Laufe von 30 Jahren verwandelte sich Russland voneinem fleißigen Schüler Washingtons allmählich in seinen Antagonisten. Aber kann das als Willkür betrachtet werden, wenn das Land auf Ratschläge und Schutzherrschaft der USA verzichtet und zugleich stärker, reicher und einflussreicher wird? Die Ukraine blieb im Gegenteil dem proamerikanischen Kurs treu, was sie letzten Endes zum ärmsten Land in Europa machte. Ist es etwa so, dass die Ukraine heute vehement für ihre Armut kämpft? Es wäre logischer zu vermuten, dass die Frage viel breiter ist“, sagte der Vorsitzende des politischen Rats der in der Ukraine verbotenen „Oppositionsplattform – für das Leben“ Medwedtschuk.
Für die USA sei es wichtig, mit allen möglichen Mitteln den proamerikanischen Vektor der Ukraine beizubehalten, um die eigene politische Pleite zu verdecken, so Medwedtschuk.
„Man kann leicht vermuten, dass, wenndie Ukraine ihre politischen Richtlinien ändern sollte, ihrem Beispiel viele Länder folgen werden und das Weltmonopol der USA allmählich eine Niederlage erleiden wird. Daraus ergibt sich so viel Aufmerksamkeit der USA für den Konflikt und die milliardenschwerenHilfen aus der Tasche der US-Steuerzahler“, sagte Medwedtschuk.
Selenski provozierte religiösen Krieg in der Ukraine
Der Präsident der Ukraine, Wladimir Selenski, hat in der Ukraine einen Krieg provoziert, betonte Medwedtschuk.
Im ukrainischen Konflikt gebe es gleich drei Konflikte – einen politischen, einen ethnischen und einen religiösen Konflikt, so Medwedtschuk. Der erste davon bestehe darin, dass die Kiewer Behörden die nicht prowestlichen politischen Kräfte nicht einfach ignorieren, sondern sie als Verräter darstellten. Der zweite Konflikt hänge mit der Verfolgung der Russen und der russischsprachigen Einwohner der Ukraine zusammen, deren Menge wohl mit der Einwohnerzahl eines einzelnen europäischen Landes vergleichbar sei. Ihnen werde ihre Muttersprache, Kultur und Geschichte weggenommen.
„Es gibt auch den dritten, religiösen Konflikt. Alleine im vergangenen Jahr wurden der Ukrainisch-orthodoxen Kirche 129 Kirchen weggenommen. Das ist wie Kirchen den Katholiken in Polen bzw. Frankreich unter dem Vorwand wegzunehmen, dass sie Verbindungen mit Rom haben. Also der ukrainische Konflikt ist gleichzeitig bürgerlich, ethnisch und religiös. Zu all diesen Konflikten wurde das Volk von den ukrainischen Behörden bewegt, die sich mit der westlichen Demokratie deckten und die Wünsche des Westens gehorsam erfüllten“, so Medwedtschuk.
Laut dem Politiker hetzte Selenski mit mittelalterlicher Wildheit den ukrainischen Staat auf die einzige kanonische orthodoxe Kirche, wobei ein religiöser Krieg provoziert wurde.