Lawrow im Sputnik-Interview: Westen hofft auf strategische Niederlage Russlands
08:47 02.02.2023 (aktualisiert: 17:01 02.02.2023)

© SNA / Grigori Sysoyev
/ Der russische Außenminister, Sergej Lawrow, gibt am Donnerstag der Agentur Sputnik und dem Nachrichtensender „Rossiya 24“ ein Interview. Das Hauptthema werden die Außenpolitik und die internationale Agenda sein.
Kernpunkte aus seinem Interview:
„Wir agieren wie westliche Kollegen auf dem Schlachtfeld. Selenski durfte keine Verhandlungen führen. Anscheinend nach Freud“.
Je größer die Reichweite der Waffen sein wird, desto weiter müssen sie zurückgedrängt werden. Dies ist eine Eskalation (…).
In Deutschland gibt es viel anständige Menschen, die eine Wiedergeburt des Nazismus nicht zulassen werden. Es gibt auch solche, die nicht dagegen sind, die „russische Frage“ zu lösen.
Niemand versucht, Kiew davon zu überzeugen, zu Verhandlungen mit Moskau zurückzukehren. Dabei fühlt sich Selenski selbst nicht als selbstständige Figur, er wird manipuliert.
“Wir wollen, dass der Konflikt in der Ukraine zu Ende geht. Aber der Zeitfaktor ist nicht der wichtigste“.
„Der Westen hofft auf eine strategische Niederlage Russlands, damit es sich mehrere Jahrzehnte lang nicht erholen kann, wir befinden uns im Epizentrum eines geopolitischen Kampfes.“
Scholz, der versprochen hat, keine Kampfjets in die Ukraine zu schicken, ist dafür bekannt, dass er seine Position ändern kann.
Die USA haben sich die Europäische Union unterworfen und sie irgendwelcher Anzeichen von Unabhängigkeit entledigt, die Demokratie wird dort als totalitär verstanden.
Die Überzeugung der USA von ihrer eigenen Überlegenheit und Unfehlbarkeit ist der Hauptgrund der jetzigen Konfrontation zwischen Russland und dem Westen.
Der Westen sollte die Neutralität der sich entwickelnden Länder in Bezug auf die Situation in der Ukraine achten.
Die These, dass Russland auf Verhandlungen verzichtet, ist eine Lüge. Moskau weist dies weiterhin zurück.
„Wir müssen erklären, wie die USA ihre Hegemonie in der Welt erreichen. Wenn sie einen ‚Deal‘ eingehen, so bieten sie im Austausch nichts an: Entweder machst du, was wir wollen oder werden wir dich bestrafen“.
Die Lieferungen moderner Technik an Kiew werden offensichtlich zusammen mit den ausländischen Gefechtsbesatzungen erfolgen.
Moskau hat sich nicht an seine Partner in der Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit (OVKS) mit dem Antrag gewendet, im Zusammenhang mit der Spezialoperation in der Ukraine Hilfe zu leisten. „Wir haben alles Notwendige“.
„Gegen uns versammelt man das ganze Europa mit den USA an der Spitze und fordert, die 'russische Frage' zu lösen.“
„Ich bin eindeutig für Frieden. Ich bin für Frieden. Ich kann mich nicht daran erinnern, wer gesagt hat: ‚Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor‘. Ich teile diese Philosophie nicht. Ich teile einen Gedanken, den ich so formulieren würde: ‚Willst du Frieden— sei bereit, dich immer zu verteidigen‘".