„Raus aus Donbass“: Demonstranten fordern in Berlin Beistand für Ukraine und Sanktionen gegen Moskau
„Raus aus Donbass“: Demonstranten fordern in Berlin Beistand für Ukraine und Sanktionen gegen Moskau
Am Dienstagabend hat ein Zusammenschluss junger Ukrainer in Berlin vor der Russischen Botschaft gegen den russischen Einmarsch in die Ostukraine demonstriert. Auch Politiker von der Grünen Jugend und von anderen Jugendorganisationen der Parteien haben mitdemonstriert. SNA war vor Ort.
Viele deutsche Medien sind am Dienstagabend zur Russischen Botschaft in Berlin gefahren, um den Protest junger Exil-Ukrainer und Ukrainerinnen sowie deutscher Demonstranten gegen die Anerkennung der Republiken Donezk und Lugansk sowie gegen den russischen Truppeneinmarsch zu filmen. Im Internet hatte die Organisation „Vitsche Berlin“ zuvor zu einer Veranstaltung unter dem Motto #Ukrainewillresist, also „Ukraine wird Widerstand leisten“ aufgerufen. Angemeldet wurden anfangs 150 Menschen, gekommen sind aber nach SNA-Einschätzung vor Ort bis zu 500 Menschen.In einem emotionalen Auftritt hat eine Vertreterin der Organisation ihre Sorgen angesichts der Eskalation mit Russland zum Ausdruck gebracht. Sie begrüße es, dass Deutschland der Ukraine beistehe und die Zertifizierung von Nord Stream 2 gestoppt habe. Das sei aber nicht genug, man müsse „die russische Aggression auf allen staatlichen Ebenen“ bestrafen, hieß ihr Vorschlag. Auch die Sanktionen gegen Russland solle man sofort einführen, bevor es „zu spät ist“. Anschließend haben die Demonstranten mit der in der Ukraine beliebten Grußform „Ruhm der Ukraine, Ruhm den Helden“ (Slawa Ukrajini – Gerojam Slawa) ihre Forderungen unterstützt. Der Gruß wurde von den ukrainischen Partisanen zwar schon im Bürgerkrieg 1917–1921 gegen die Sowjets verwendet, wurde dann aber gerade im Zweiten Weltkrieg zum Markenzeichen von ukrainischen Nationalisten und Nazi-Kollaborateuren. In der Euromaidan-Revolution 2014 wurde der Spruch verstärkt aufgegriffen und ist seit 2018 auch der offizielle militärische Gruß der ukrainischen Streitkräfte.Auch Vertreter der Berliner Linke waren vor Ort, weigerten sich aber, mit SNA zu sprechen. In einem leidenschaftlichen Auftritt setzte sich der Sprecher der Grünen Jugend, Timon Dzienus, für die Bevölkerung der Ukraine ein, die seit Jahren zu einem „Spielball der Machtdemonstrationen“ geworden sei. „Schluss mit den russischen Aggressionen gegen die Menschen in der Ukraine“, forderte Dzienus, „das Agieren von Wladimir Putin ist widerlich und abscheulich“. Man stehe heute solidarisch zusammen an der Seit der Menschen in der Ukraine, so Dzienus. Seine und andere Auftritte von jungen Grünen wurden mit Rufen wie „Raus aus Donbass“, „Stop Putin, Stop war“ sowie „Waffen an die Ukraine“ unterstützt. Im Abschluss ist es dem SNA-Team noch gelungen, mit zwei Demonstrantinnen mit einer russischen Flagge ins Gespräch zu kommen. Sie würden sich klar für die Menschen in der Ukraine einsetzen und gegen die russischen Aggressionen, sagten sie SNA. Aber auch gegen die ukrainischen Aggressionen gegen die Menschen im Donbass, gegen deren Ausgrenzung und für die Erfüllung des Minsker Abkommens durch Kiew, fragte SNA zurück. „Niemand grenzt sie aus, es ist nur die russische Propaganda“, wurde darauf geantwortet. Auf die Fragen nach der Wirtschaftsblockade und den Abschlüssen von den Studenten im Donbass, die in Kiew nicht anerkannt werden, gingen die Demonstrantinnen schon nicht mehr ein.Anerkennung von Donbass-Republiken und russischer Einmarsch in die OstukraineAm Montag hatte der russische Präsident, Wladimir Putin, die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk per Dekret als unabhängige Staaten anerkannt. Außerdem ordnete er die Entsendung von Truppen in die beiden Regionen an, um dort nach eigenen Worten den Frieden zu sichern. Russland-Experten, darunter der Österreicher Prof. Dr. Gerhard Mangott, erklären diesen Schritt damit, dass man in der russischen Führung ganz offensichtlich keine Erwartung mehr gehabt habe, dass die ukrainische Seite ihre Verpflichtungen aus dem Minsker Abkommen erfüllen würde, und auch keine Hoffnung mehr, dass Deutschland und Frankreich Druck auf den Präsidenten der Ukraine, Wladimir Selenski, ausüben würden, hier wirkliche Zugeständnisse an die Donbass-Republiken zu machen. Die Bundesregierung und alle politischen Parteien in Deutschland, auch die Linke, verurteilen das russische Vorgehen allerdings als Völkerrechtsbruch, für den es keine Rechtfertigung gebe.
Am Dienstagabend hat ein Zusammenschluss junger Ukrainer in Berlin vor der Russischen Botschaft gegen den russischen Einmarsch in die Ostukraine demonstriert. Auch Politiker von der Grünen Jugend und von anderen Jugendorganisationen der Parteien haben mitdemonstriert. SNA war vor Ort.
Viele deutsche Medien sind am Dienstagabend zur Russischen Botschaft in Berlin gefahren, um den Protest junger Exil-Ukrainer und Ukrainerinnen sowie deutscher Demonstranten gegen die Anerkennung der Republiken Donezk und Lugansk sowie gegen den russischen Truppeneinmarsch zu filmen. Im Internet hatte die Organisation „Vitsche Berlin“ zuvor zu einer Veranstaltung unter dem Motto #Ukrainewillresist, also „Ukraine wird Widerstand leisten“ aufgerufen. Angemeldet wurden anfangs 150 Menschen, gekommen sind aber nach SNA-Einschätzung vor Ort bis zu 500 Menschen.
Demonstranten mit ukrainischen Flaggen vor der russischen Botschaft in Berlin
In einem emotionalen Auftritt hat eine Vertreterin der Organisation ihre Sorgen angesichts der Eskalation mit Russland zum Ausdruck gebracht. Sie begrüße es, dass Deutschland der Ukraine beistehe und die Zertifizierung von Nord Stream 2 gestoppt habe. Das sei aber nicht genug, man müsse „die russische Aggression auf allen staatlichen Ebenen“ bestrafen, hieß ihr Vorschlag. Auch die Sanktionen gegen Russland solle man sofort einführen, bevor es „zu spät ist“. Anschließend haben die Demonstranten mit der in der Ukraine beliebten Grußform „Ruhm der Ukraine, Ruhm den Helden“ (Slawa Ukrajini – Gerojam Slawa) ihre Forderungen unterstützt. Der Gruß wurde von den ukrainischen Partisanen zwar schon im Bürgerkrieg 1917–1921 gegen die Sowjets verwendet, wurde dann aber gerade im Zweiten Weltkrieg zum Markenzeichen von ukrainischen Nationalisten und Nazi-Kollaborateuren. In der Euromaidan-Revolution 2014 wurde der Spruch verstärkt aufgegriffen und ist seit 2018 auch der offizielle militärische Gruß der ukrainischen Streitkräfte.
Auch Vertreter der Berliner Linke waren vor Ort, weigerten sich aber, mit SNA zu sprechen. In einem leidenschaftlichen Auftritt setzte sich der Sprecher der Grünen Jugend, Timon Dzienus, für die Bevölkerung der Ukraine ein, die seit Jahren zu einem „Spielball der Machtdemonstrationen“ geworden sei.
„Schluss mit den russischen Aggressionen gegen die Menschen in der Ukraine“, forderte Dzienus, „das Agieren von Wladimir Putin ist widerlich und abscheulich“. Man stehe heute solidarisch zusammen an der Seit der Menschen in der Ukraine, so Dzienus. Seine und andere Auftritte von jungen Grünen wurden mit Rufen wie „Raus aus Donbass“, „Stop Putin, Stop war“ sowie „Waffen an die Ukraine“ unterstützt. Im Abschluss ist es dem SNA-Team noch gelungen, mit zwei Demonstrantinnen mit einer russischen Flagge ins Gespräch zu kommen. Sie würden sich klar für die Menschen in der Ukraine einsetzen und gegen die russischen Aggressionen, sagten sie SNA.
Aber auch gegen die ukrainischen Aggressionen gegen die Menschen im Donbass, gegen deren Ausgrenzung und für die Erfüllung des Minsker Abkommens durch Kiew, fragte SNA zurück. „Niemand grenzt sie aus, es ist nur die russische Propaganda“, wurde darauf geantwortet. Auf die Fragen nach der Wirtschaftsblockade und den Abschlüssen von den Studenten im Donbass, die in Kiew nicht anerkannt werden, gingen die Demonstrantinnen schon nicht mehr ein.
Anerkennung von Donbass-Republiken und russischer Einmarsch in die Ostukraine
Am Montag hatte der russische Präsident, Wladimir Putin, die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk per Dekret als unabhängige Staaten anerkannt. Außerdem ordnete er die Entsendung von Truppen in die beiden Regionen an, um dort nach eigenen Worten den Frieden zu sichern. Russland-Experten, darunter der Österreicher Prof. Dr. Gerhard Mangott, erklären diesen Schritt damit, dass man in der russischen Führung ganz offensichtlich keine Erwartung mehr gehabt habe, dass die ukrainische Seite ihre Verpflichtungen aus dem Minsker Abkommen erfüllen würde, und auch keine Hoffnung mehr, dass Deutschland und Frankreich Druck auf den Präsidenten der Ukraine, Wladimir Selenski, ausüben würden, hier wirkliche Zugeständnisse an die Donbass-Republiken zu machen. Die Bundesregierung und alle politischen Parteien in Deutschland, auch die Linke, verurteilen das russische Vorgehen allerdings als Völkerrechtsbruch, für den es keine Rechtfertigung gebe.
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