https://snanews.de/20220207/korruption-us-marine-5271563.html
Korruption und Prostitution: Skandale erschüttern die US-Marine
Korruption und Prostitution: Skandale erschüttern die US-Marine
Ein hochrangiger Offizier des US-Militärs hat sich nach eigenen Angaben für die Übergabe geheimer Dokumente mit Geld und den Diensten Prostituierter bestechen... 07.02.2022, SNA
2022-02-07T15:55+0100
2022-02-07T15:55+0100
2022-02-07T15:55+0100
panorama
usa
pentagon
marine
prostituierte
/html/head/meta[@name='og:title']/@content
/html/head/meta[@name='og:description']/@content
https://cdnn1.snanews.de/img/07e6/02/07/5271790_0:156:3001:1844_1920x0_80_0_0_9598e00aa41c7965985c7848c1e1ecba.jpg
US-Offiziere veranstalten Sexpartys, dinierten in edlen Restaurants und übernachteten in teuren Nobelherbergen. Als Gegenleistung erhielt ein malaysischer Geschäftsmann großzügig dotierte Aufträge.„Ein Leben wie Rockstars“„Der US-Flottenoffizier Stephen Shedd, der mehrere Jahre den Zerstörer USS Milius befehligte, war auf einer 50.000 Dollar teuren Party mit Prostituierten. Auf der mehrere Tage dauernden Party wurde der gesamte Bestand an Dom Pérignon in Shangri-La in Manila leergetrunken“, heißt es in Prozessakten.Der Offizier hatte gestanden, in engem Kontakt mit dem malaysischen Subunternehmer Leonard Glenn Francis („Fat Leonard“) gewesen zu sein, von ihm Bestechungsgelder in Höhe von 250.000 US-Dollar bekommen und Sexpartys mit Prostituierten gefeiert zu haben.Shedd war Ende der 2000er-Jahre für die Planung, Verteilung und Bestimmung der Zielhäfen der Schiffe der 7. Flotte in den Gewässern zwischen Hawaii und Indien zuständig. Geheime Informationen wurden dem malaysischen Geschäftsmann übergeben, ebenso Lieferscheine der Konkurrenz in Südostasien.Nach Angaben der Ermittler schmeichelte sich der Inhaber des in Singapur ansässigen Unternehmens Defense Marine Asia (GDMA) bei den hochrangigen US-Militärs ein und bekam von ihnen Geheiminformationen. Im Gegenzug erhielten diese Militärs Reisen, Abendessen in Nobelrestaurants und teure Geschenke.„Sie lebten wie Rockstars. Ein Traum im realen Leben. Niemand hatte vorher solche Partys für sie organisiert“, erinnerte sich „Fat Leonard“. Er erfüllte jeden Wunsch der Offiziere. Er beschrieb ausführlich so eine Sexparty: Ein Fünf-Sterne-Hotel in Manila, wo einst der Pazifikbefehlshaber im Zweiten Weltkrieg, General Douglas McArthur, untergebracht war und gearbeitet hatte. Im Hotelzimmer eine 4000 US-Dollar teure Orgie mit Huren und Champagner. Einige Gegenstände, die mit dem legendären Befehlshaber aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs verbunden waren, wurden von den Offizieren für ihre Umtriebe genutzt.Der malaysische Unternehmer erstellte Listen von den hochrangigen US-Militärs. Unterteilt in jene, die Geld mögen, und in jene, die Prostituierte bevorzugten.Waffenbrüder„Fat Leonard“ hatte vor allem Interesse an den Schiffsrouten. Die US-Offiziere gaben ihm bereitwillig geheime Informationen und lobbyierten die Interessen des Unternehmens. Mit der Flotte wurden Verträge für Abschleppung, Müllabfuhr, Sicherheitsdienstleistungen, Versorgung mit Kraftstoff, Wasser und Lebensmitteln abgeschlossen.Auf diese Weise kam ein immenses Vermögen zusammen. Die Kosten für die Dienstleistungen in den Häfen wurden einfach weit über den marktüblichen Preisen veranschlagt. Dadurch verdiente der Geschäftsmann 35 Millionen Dollar.Bei der Untersuchung des Korruptionsskandals wurden hunderte Amerikaner, darunter neun Offiziere der 7. Flotte, ermittelt, die darin verwickelt waren. „Sie nannten sich Waffenbrüder und führten ein unanständiges Leben, das vom Unternehmensbesitzer gesichert wurde. Doch mit dem Näherrücken der gerichtlichen Ermittlungen zerbrach die Bruderschaft. Drei Offiziere, darunter Stephen Shedd, gestanden ihre Schuld ein. Ein vierter, der ehemalige Kapitän Donald Hornbeck, könnte der nächste sein“, schreibt die “Washington Post”.Alle standen mit dem Unternehmer in Kontakt. Am engsten war die Verbindung jedoch zu Stephen Shedd – ein 30.000 Dollar teurer Familienurlaub in Malaysia wurde ihm bezahlt oder eine 25.000 Dollar teure Uhr geschenkt. Außerdem wurden ihm häufig größere Geldsummen geliehen.Leonard Glenn Francis wurde in Kalifornien festgenommen. Er steht unter Hausarrest – Ärzte diagnostizierten bei ihm Nierenkrebs. Ende Februar sollen die Anhörungen zu den Verfahren von sechs Offizieren beginnen. Am 21. Juli wird das Bundesgericht Kaliforniens das Urteil über Stephen Shedd fällen.Organisatoren der LasterhöhlenEs ist nicht der einzige große Skandal um die US-Kriegsflotte. Im Sommer 2020 stellte sich heraus, dass einige Seeleute, die in Bahrain stationiert waren, sich mit Zuhälterei befassten. Laut Zeugenangaben wusste von diesem Geschäft jeder Zehnte von den 7500 militärischen und zivilen Mitarbeitern des Pentagon, die im Persischen Golf im Dienst standen.Die Zeitung „Military Times“ berichtete, dass Angehörige der US-Seestreitkräfte Prostituierte in eigenen Wohnungen, die mit Budgetgeldern bezahlt wurden, unterbrachten, ihnen die Pässe wegnahmen und Profit mit dem Verkauf von Sexdiensten an Amerikaner, die in Bahrain arbeiteten bzw. sich dort aufhielten, wenn die Schiffe in den Häfen anlegten, machten.Welches Ausmaß das erreichte, wurde deutlich beim Skandal um einen Seemann namens Jihad Littlejohn vom Patrouillenboot USS Hurricane. Er nutzte die Dienstleistungen der thailändischen Prostituierten Lin Raiwest. Drei weiteren Prostituierten wurden 2500 Dollar für ihren Umzug nach Bahrain gegeben und der Pass der Thailänderin als Pfand einbehalten. Die Frauen wollte er bei sich unterbringen.Es stellte sich heraus, dass Lin Raiwest ein Whistleblower des Naval Criminal Investigative Service (NCIS) war – gegen Entgelt berichtete sie über Verstöße des Personals der US-Marine. Als der Deal platzte und Littlejohn damit drohte, ihren Pass zur Polizei zu bringen, wandte sie sich an die Ermittler der Marine. Lin Raiwest und Little John konnten einer Strafe entgehen. Doch im Zuge der Ermittlungen kam das wahre Ausmaß des Schatten-Sexgeschäfts der US-Militärs in Bahrain ans Licht. Allerdings wurden die US-Militärs häufiger beim Verkehr mit illegalen Prostituierten als bei der Zuhälterei erwischt.Ksenija Melnikowa
https://snanews.de/20220125/marode-werften-auftragsstau-usa-5129134.html
usa
SNA
info@snanews.de
+493075010627
MIA „Rosiya Segodnya“
2022
SNA
info@snanews.de
+493075010627
MIA „Rosiya Segodnya“
Nachrichten
de_DE
SNA
info@snanews.de
+493075010627
MIA „Rosiya Segodnya“
https://cdnn1.snanews.de/img/07e6/02/07/5271790_166:0:2833:2000_1920x0_80_0_0_df0893f5bf2044c225bc3bcfe1b53b41.jpgSNA
info@snanews.de
+493075010627
MIA „Rosiya Segodnya“
SNA
info@snanews.de
+493075010627
MIA „Rosiya Segodnya“
panorama, usa, pentagon, marine, prostituierte
Korruption und Prostitution: Skandale erschüttern die US-Marine
Ein hochrangiger Offizier des US-Militärs hat sich nach eigenen Angaben für die Übergabe geheimer Dokumente mit Geld und den Diensten Prostituierter bestechen lassen. Die auf der japanischen Insel Okinawa stationierte 7. Flotte der US-Navy ist in einen großen Korruptionsskandal verwickelt.
US-Offiziere veranstalten Sexpartys, dinierten in edlen Restaurants und übernachteten in teuren Nobelherbergen. Als Gegenleistung erhielt ein malaysischer Geschäftsmann großzügig dotierte Aufträge.
„Ein Leben wie Rockstars“
„Der US-Flottenoffizier Stephen Shedd, der mehrere Jahre den Zerstörer USS Milius befehligte, war auf einer 50.000 Dollar teuren Party mit Prostituierten. Auf der mehrere Tage dauernden Party wurde der gesamte Bestand an Dom Pérignon in Shangri-La in Manila leergetrunken“, heißt es in Prozessakten.
Der Offizier hatte gestanden, in engem Kontakt mit dem malaysischen Subunternehmer Leonard Glenn Francis („Fat Leonard“) gewesen zu sein, von ihm Bestechungsgelder in Höhe von 250.000 US-Dollar bekommen und Sexpartys mit Prostituierten gefeiert zu haben.
Shedd war Ende der 2000er-Jahre für die Planung, Verteilung und Bestimmung der Zielhäfen der Schiffe der 7. Flotte in den Gewässern zwischen Hawaii und Indien zuständig. Geheime Informationen wurden dem malaysischen Geschäftsmann übergeben, ebenso Lieferscheine der Konkurrenz in Südostasien.
Nach Angaben der Ermittler schmeichelte sich der Inhaber des in Singapur ansässigen Unternehmens Defense Marine Asia (GDMA) bei den hochrangigen US-Militärs ein und bekam von ihnen Geheiminformationen. Im Gegenzug erhielten diese Militärs Reisen, Abendessen in Nobelrestaurants und teure Geschenke.
„Sie lebten wie Rockstars. Ein Traum im realen Leben. Niemand hatte vorher solche Partys für sie organisiert“, erinnerte sich „Fat Leonard“. Er erfüllte jeden Wunsch der Offiziere. Er beschrieb ausführlich so eine Sexparty: Ein Fünf-Sterne-Hotel in Manila, wo einst der Pazifikbefehlshaber im Zweiten Weltkrieg, General Douglas McArthur, untergebracht war und gearbeitet hatte. Im Hotelzimmer eine 4000 US-Dollar teure Orgie mit Huren und Champagner. Einige Gegenstände, die mit dem legendären Befehlshaber aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs verbunden waren, wurden von den Offizieren für ihre Umtriebe genutzt.
Der malaysische Unternehmer erstellte Listen von den hochrangigen US-Militärs. Unterteilt in jene, die Geld mögen, und in jene, die Prostituierte bevorzugten.
Waffenbrüder
„Fat Leonard“ hatte vor allem Interesse an den Schiffsrouten. Die US-Offiziere gaben ihm bereitwillig geheime Informationen und lobbyierten die Interessen des Unternehmens. Mit der Flotte wurden Verträge für Abschleppung, Müllabfuhr, Sicherheitsdienstleistungen, Versorgung mit Kraftstoff, Wasser und Lebensmitteln abgeschlossen.
Auf diese Weise kam ein immenses Vermögen zusammen. Die Kosten für die Dienstleistungen in den Häfen wurden einfach weit über den marktüblichen Preisen veranschlagt. Dadurch verdiente der Geschäftsmann 35 Millionen Dollar.
Bei der Untersuchung des Korruptionsskandals wurden hunderte Amerikaner, darunter neun Offiziere der 7. Flotte, ermittelt, die darin verwickelt waren. „Sie nannten sich Waffenbrüder und führten ein unanständiges Leben, das vom Unternehmensbesitzer gesichert wurde. Doch mit dem Näherrücken der gerichtlichen Ermittlungen zerbrach die Bruderschaft. Drei Offiziere, darunter Stephen Shedd, gestanden ihre Schuld ein. Ein vierter, der ehemalige Kapitän Donald Hornbeck, könnte der nächste sein“, schreibt die “Washington Post”.
Alle standen mit dem Unternehmer in Kontakt. Am engsten war die Verbindung jedoch zu Stephen Shedd – ein 30.000 Dollar teurer Familienurlaub in Malaysia wurde ihm bezahlt oder eine 25.000 Dollar teure Uhr geschenkt. Außerdem wurden ihm häufig größere Geldsummen geliehen.
Leonard Glenn Francis wurde in Kalifornien festgenommen. Er steht unter Hausarrest – Ärzte diagnostizierten bei ihm Nierenkrebs. Ende Februar sollen die Anhörungen zu den Verfahren von sechs Offizieren beginnen. Am 21. Juli wird das Bundesgericht Kaliforniens das Urteil über Stephen Shedd fällen.
Organisatoren der Lasterhöhlen
Es ist nicht der einzige große Skandal um die US-Kriegsflotte. Im Sommer 2020 stellte sich heraus, dass einige Seeleute, die in Bahrain stationiert waren, sich mit Zuhälterei befassten. Laut Zeugenangaben wusste von diesem Geschäft jeder Zehnte von den 7500 militärischen und zivilen Mitarbeitern des Pentagon, die im Persischen Golf im Dienst standen.
Die Zeitung „Military Times“ berichtete, dass Angehörige der US-Seestreitkräfte Prostituierte in eigenen Wohnungen, die mit Budgetgeldern bezahlt wurden, unterbrachten, ihnen die Pässe wegnahmen und Profit mit dem Verkauf von Sexdiensten an Amerikaner, die in Bahrain arbeiteten bzw. sich dort aufhielten, wenn die Schiffe in den Häfen anlegten, machten.
Welches Ausmaß das erreichte, wurde deutlich beim Skandal um einen Seemann namens Jihad Littlejohn vom Patrouillenboot USS Hurricane. Er nutzte die Dienstleistungen der thailändischen Prostituierten Lin Raiwest. Drei weiteren Prostituierten wurden 2500 Dollar für ihren Umzug nach Bahrain gegeben und der Pass der Thailänderin als Pfand einbehalten. Die Frauen wollte er bei sich unterbringen.
Es stellte sich heraus, dass Lin Raiwest ein Whistleblower des Naval Criminal Investigative Service (NCIS) war – gegen Entgelt berichtete sie über Verstöße des Personals der US-Marine. Als der Deal platzte und Littlejohn damit drohte, ihren Pass zur Polizei zu bringen, wandte sie sich an die Ermittler der Marine. Lin Raiwest und Little John konnten einer Strafe entgehen. Doch im Zuge der Ermittlungen kam das wahre Ausmaß des Schatten-Sexgeschäfts der US-Militärs in Bahrain ans Licht. Allerdings wurden die US-Militärs häufiger beim Verkehr mit illegalen Prostituierten als bei der Zuhälterei erwischt.