Wunderwerke bei Berlin: Früherer Militärflugplatz der Sowjets sendet Botschaft an die Welt – Fotos
Wunderwerke bei Berlin: Früherer Militärflugplatz der Sowjets sendet Botschaft an die Welt – Fotos
Das Luftfahrmuseum Finowfurt am Originalstandort eines ehemaligen sowjetischen Militärflugplatzes mit deutschen Wurzeln bietet seit Jahren eine erlebnisreiche Begegnung mit der Luftfahrtgeschichte Brandenburgs. SNA-Team hat das Museum in der Winterpause besucht.
Bis 1945 war hier ein Fliegerhorst der Luftwaffe der Wehrmacht und später ein Militärflugplatz der sowjetischen Luftwaffe gewesen. Mit der Wende erfolgte die Gründung des Luftfahrtmuseums Finowfurt – eines gemeinnützigen Vereins, der überwiegend auf das Wirken vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter beruht. Dadurch ist nicht nur eine Sammlung von Werken der Luftfahrkunst aus unterschiedlicher Produktion entstanden, sondern ein anerkanntes Kompetenzzentrum zu Themen des Kalten Krieges.Was das Museum allerdings so einzigartig macht, sind viele Exponate, größtenteils aus sowjetischer Produktion.Polten verweist in erster Linie auf MiG-21, MiG-23, MiG-15 bzw. auf die Transport- und Polizeihubschrauber in verschiedenen Varianten. Es sei außerdem eine Tupolew Tu-134 dabei –übrigens die Regierungsmaschine des einstigen Staats- und Partichefs der DDR, Walter Ulbricht. Und natürlich auch viele kleinteilige Sachen wie Triebwerke. Viele Exponate wurden gegen Museumsmittel erworben.„Der Hubschrauber Mi-2 wurde uns tatsächlich übergeben von dem damaligen Innenminister Schönbohm“, erzählt Polten weiter. „Das war der letzte sowjetische Hubschrauber, der noch von der Brandenburger Polizei geflogen wurde. Irgendwann sind die Flugstunden runter, die Triebwerke sind runter geflogen und da wurde er uns tatsächlich übergeben. Die anderen Exponate haben wir alle gekauft. Im Laufe der letzten 30 Jahre. Wir haben also in diesem Jahr unser 30-jähriges Jubiläum.“Der Kauf von einem Exponat, der Jak-28, sei dabei mit einer interessanten Geschichte verbunden. Polten dazu: Heute steht vor der Jak-28 auf dem Gelände des Museums ein Gedenkstein mit einer Tafel „Im Gedenken an alle Opfer des Kalten Krieges“, gewidmet dem tragischen Tod der sowjetischen Piloten, Oberleutnant Juri Janow und Hauptleutnant Wladimir Kapustin am 6. April 1966. Damals, in der Hochzeit des Kalten Krieges, hatten die zwei verhindert, dass ihre Jak-28, damals gerade auf dem Militärflugplatz Finow stationiert, nach aufgetretenen technischen Problemen über einem Wohngebiet West-Berlins abstürzte: Sie lenkten es in einen See und bezahlten mit ihrem Leben. Hätten sich die Piloten herauskatapultiert, wäre die Jak-28 vielleicht in die benachbarten Wohngebiete Pichelsberg oder Pichelsdorf gestürzt. Das hätte weitere Opfer gefordert. „Sie gaben ihr Leben her, um andere Menschen zu retten“, steht auf der Tafel geschrieben.
Das Luftfahrmuseum Finowfurt am Originalstandort eines ehemaligen sowjetischen Militärflugplatzes mit deutschen Wurzeln bietet seit Jahren eine erlebnisreiche Begegnung mit der Luftfahrtgeschichte Brandenburgs. SNA-Team hat das Museum in der Winterpause besucht.
Bis 1945 war hier ein Fliegerhorst der Luftwaffe der Wehrmacht und später ein Militärflugplatz der sowjetischen Luftwaffe gewesen. Mit der Wende erfolgte die Gründung des Luftfahrtmuseums Finowfurt – eines gemeinnützigen Vereins, der überwiegend auf das Wirken vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter beruht. Dadurch ist nicht nur eine Sammlung von Werken der Luftfahrkunst aus unterschiedlicher Produktion entstanden, sondern ein anerkanntes Kompetenzzentrum zu Themen des Kalten Krieges.
„Unsere Anlage ist mittlerweile das einzige komplett erhaltene Staffelgelände einer sowjetischen Flugzeugsstaffel mit ihren Hallen“, erzählt Museumsleiter Dirk Polten. „Wir haben zwölf Schlösser und Deckung für Flugzeuge, so heißen diese Hallen, ein Staffelgebäude mit Munitionsbunker und erhalten diese Anlage auch so im Originalzustand. Auch unsere Tore funktionieren nach wie vor mit der sowjetischen Technik, also elektrisch.“
Was das Museum allerdings so einzigartig macht, sind viele Exponate, größtenteils aus sowjetischer Produktion.
Polten verweist in erster Linie auf MiG-21, MiG-23, MiG-15 bzw. auf die Transport- und Polizeihubschrauber in verschiedenen Varianten. Es sei außerdem eine Tupolew Tu-134 dabei –übrigens die Regierungsmaschine des einstigen Staats- und Partichefs der DDR, Walter Ulbricht. Und natürlich auch viele kleinteilige Sachen wie Triebwerke. Viele Exponate wurden gegen Museumsmittel erworben.
Eine Gedenktafel für die Opfer des Kalten Krieges.
„Der Hubschrauber Mi-2 wurde uns tatsächlich übergeben von dem damaligen Innenminister Schönbohm“, erzählt Polten weiter. „Das war der letzte sowjetische Hubschrauber, der noch von der Brandenburger Polizei geflogen wurde. Irgendwann sind die Flugstunden runter, die Triebwerke sind runter geflogen und da wurde er uns tatsächlich übergeben. Die anderen Exponate haben wir alle gekauft. Im Laufe der letzten 30 Jahre. Wir haben also in diesem Jahr unser 30-jähriges Jubiläum.“
Der Kauf von einem Exponat, der Jak-28, sei dabei mit einer interessanten Geschichte verbunden. Polten dazu:
„Die haben wir von einem Spediteur in Westdeutschland gekauft. Er hatte die in Zahlung genommen, weil der Kunde nicht bezahlen konnte. Und wir sind irgendwie mit ihnen in Kontakt gekommen und haben die quasi ausgelöst. Also das, was er nicht als Geld für den Missionsauftrag bekommen hat, haben wir ihm bezahlt und er hat uns die Maschine hergefahren.“
Heute steht vor der Jak-28 auf dem Gelände des Museums ein Gedenkstein mit einer Tafel „Im Gedenken an alle Opfer des Kalten Krieges“, gewidmet dem tragischen Tod der sowjetischen Piloten, Oberleutnant Juri Janow und Hauptleutnant Wladimir Kapustin am 6. April 1966. Damals, in der Hochzeit des Kalten Krieges, hatten die zwei verhindert, dass ihre Jak-28, damals gerade auf dem Militärflugplatz Finow stationiert, nach aufgetretenen technischen Problemen über einem Wohngebiet West-Berlins abstürzte: Sie lenkten es in einen See und bezahlten mit ihrem Leben. Hätten sich die Piloten herauskatapultiert, wäre die Jak-28 vielleicht in die benachbarten Wohngebiete Pichelsberg oder Pichelsdorf gestürzt. Das hätte weitere Opfer gefordert. „Sie gaben ihr Leben her, um andere Menschen zu retten“, steht auf der Tafel geschrieben.
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