Laschet: Nord Stream 2 ist richtig – Deutschland braucht mehr Gas

© REUTERS / Tobias Schwarz/PoolDer Union-Kanzlerkandidat Armin Laschet
Der Union-Kanzlerkandidat Armin Laschet - SNA, 1920, 15.07.2021
Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat in einer Podiumsdiskussion in der Liederhalle die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 als wirtschaftliches Projekt verteidigt. Deutschland brauche auf dem Weg zur Energiewende mehr Gas, sagte er im Gespräch mit den Chefredakteuren der „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“.
„Nord Stream 2 sei ein wirtschaftliches Projekt“, so der Kanzlerkandidat der Union. „Wenn wir aus allem aussteigen, werden wir übergangsweise mehr Gas brauchen. Das ist völlig klar.“ Deshalb sei „das wirtschaftliche Projekt Nord Stream 2 richtig“.
Die Amerikaner würden lieber ihr Fracking-Gas, LNG-Gas verkaufen, räumte Laschet ein. Und Deutschland baue auch LNG-Terminals, „damit offener Markt da ist“. „Aber über unsere Energieversorgung entscheiden wir erst mal selbst“.
„Was die Amerikaner berechtigt vortragen können, ist, wie ist die geopolitische Abhängigkeit zur Ukraine“, betonte Laschet in dem Gespräch. Wenn Russland künftig etwa auf den Gastransit durch die Ukraine verzichten würde, wäre diese Ex-Sowjetrepublik laut Laschet „wirtschaftlich am Ende“.
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„Aber in den Verträgen ist verabredet, dass die geopolitischen Interessen der Ukraine berücksichtigt werden.“ „Solange das eingehalten wird, ist es egal, ob das Gasmolekül auf dem Land- oder auf dem Seeweg kommt.“
Das möge den Amerikanern nicht gefallen, aber dass der jetzige US-Präsident, Joe Biden, „anerkannt hat, dass das eine Entscheidung Deutschlands ist, und dass die Sanktionen aufgehoben werden“ könnte beim Besuch der Bundeskanzlerin Merkel in den USA „vielleicht zu einem guten Ergebnis“ führen. Zuvor hatte Laschet gesagt, dass man das Projekt „jederzeit, auch wenn die Pipeline fertig ist, auch wieder stoppen kann“, wenn Moskau das Projekt gegen die Ukraine einsetze.
Die Pipeline Nord Stream 2, die Erdgas von Russland durch die Ostsee nach Deutschland transportieren soll, ist fast fertig. Das Projekt stößt insbesondere bei der Ukraine auf Widerstand, die um ihre Transiteinnahmen bangt, aber auch bei den USA, die darin eine Konkurrenz zu ihrem LNG-Gas sehen.
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