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Öffnet die Bordelle! - Prostituiertenverein reicht Petition im Hessischen Landtag ein
Öffnet die Bordelle! - Prostituiertenverein reicht Petition im Hessischen Landtag ein
Seit März 2020 sei in Hessen die Sexarbeit in Prostitutionsstätten aus Gründen des Infektionsschutzes untersagt, heißt es einleitend in der Petition. Zugleich
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Seit März 2020 sei in Hessen die Sexarbeit in Prostitutionsstätten aus Gründen des Infektionsschutzes untersagt, heißt es einleitend in der Petition. Zugleich sei die Ausübung von Prostitution außerhalb der behördlich konzessionierten Stätten weiterhin erlaubt. Und das, obwohl jedem doch einleuchten müsste, dass die Sexarbeit innerhalb der Bordelle um ein vielfaches hygienischer und sicherer sei, als im informellen Sektor. „Prostitutionsstätten sind Einrichtungen mit überschaubaren 1:1-Kontakten. Die Frauen arbeiten in eigenen Zimmern, nicht aber dicht gedrängt, wie in manchen Fabriken, oder kontaktintensiv, wie in Großraumbüros“, erklärt der Verein. Zudem habe man seit der Zeit der HIV-Bedrohung hinreichend Erfahrung mit Hygienemaßnahmen und sei auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ohne weiteres in der Lage, die Hygienevorschriften einzuhalten.Gleichwohl seien die Bordelle in Hessen seit über einem Jahr geschlossen, Leidtragende dieser „irrationalen Schließungspolitik“ seien die betroffenen Frauen, die in den informellen Sektor und auf die Straße ausweichen müssten. Eine Folge sei, dass sie in Frankfurt am Main zur Anbahnung sexueller Kontakte in die Straßen um die Bordelle im Bahnhofsviertel gingen, wo sie dann wegen Verstoßes gegen die Sperrgebietsverordnung nicht selten von der Polizei nicht selten angehalten, „wie Schwerverbrecher an die Wand gestellt“ und stundenlang der „öffentlichen Beschämung“ ausgesetzt werden würden. Anschließend erhielten sie Bußgeldbescheide, bei mehrmaligem Verstoß gegen die Sperrgebietsverordnung würden migrantische Prostituierte häufig ausgewiesen. Die Behandlung durch die Polizei sei zynisch und obendrein rassistisch, so Dona Carmen.Um Abhilfe zu schaffen, schlägt der Verein in seiner Petition vor, im Frankfurter Bahnhofsviertel umgehend ein zunächst zeitlich begrenztes Pilotprojekt zu starten. Dieses soll die sofortige Öffnung der Bordelle unter Einhaltung der Hygienevorgaben beinhalten. Darüber hinaus soll die Anwendung der Sperrgebietsverordnung ausgesetzt werden. Begleitend schlägt der Verein vor, dass Mitarbeiter des Frankfurter Gesundheitsamtes die Stätten regelmäßig aufsuchen sollen. Die Ergebnisse des Pilotprojektes sollen anschließend zeitnah ausgewertet und im zweiten Schritt sämtliche Prostitutionsstätten in Hessen wieder geöffnet werden.„Ich kann nur hoffen, dass Sie dieser Beschwerde und dem hier vorgetragenen Anliegen offen gegenüberstehen. Andernfalls wird sich eine langfristig anhaltende Verlagerung des Prostitutionsgeschehens in wenig zugängliche informelle Bereiche beschleunigen, verstetigen und verfestigen. Ich wüsste nicht, in welchem Interesse eine solche Entwicklung läge“, mahnt die Verfasserin der Petition, Juanita Henning, abschließend.
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Öffnet die Bordelle! - Prostituiertenverein reicht Petition im Hessischen Landtag ein
Ilona Pfeffer
Korrespondentin, Moderatorin, Redakteurin und Fotografin
Im Kampf für die Öffnung der Frankfurter Bordelle hat der Verein Dona Carmen e.V., der sich seit über 20 Jahren für Prostituierte einsetzt, am Mittwoch eine Petition im Hessischen Landtag eingereicht. Zentral ist die Forderung nach der sofortigen Öffnung der Prostitutionsstätten und der Aufhebung der Sperrgebiete.
Seit März 2020 sei in Hessen die Sexarbeit in
Prostitutionsstätten aus Gründen des Infektionsschutzes untersagt, heißt es einleitend in der Petition. Zugleich sei die Ausübung von
Prostitution außerhalb der behördlich konzessionierten Stätten weiterhin erlaubt. Und das, obwohl jedem doch einleuchten müsste, dass die Sexarbeit innerhalb der
Bordelle um ein vielfaches hygienischer und sicherer sei, als im informellen Sektor. „Prostitutionsstätten sind Einrichtungen mit überschaubaren 1:1-Kontakten. Die Frauen arbeiten in eigenen Zimmern, nicht aber dicht gedrängt, wie in manchen Fabriken, oder kontaktintensiv, wie in Großraumbüros“, erklärt der Verein. Zudem habe man seit der Zeit der HIV-Bedrohung hinreichend Erfahrung mit Hygienemaßnahmen und sei auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ohne weiteres in der Lage, die Hygienevorschriften einzuhalten.
Gleichwohl seien die Bordelle in Hessen seit über einem Jahr geschlossen, Leidtragende dieser „irrationalen Schließungspolitik“ seien die
betroffenen Frauen, die in den informellen Sektor und auf die Straße ausweichen müssten. Eine Folge sei, dass sie in Frankfurt am Main zur Anbahnung sexueller Kontakte in die Straßen um die Bordelle im Bahnhofsviertel gingen, wo sie dann wegen Verstoßes gegen die Sperrgebietsverordnung nicht selten von der Polizei nicht selten angehalten, „wie Schwerverbrecher an die Wand gestellt“ und stundenlang der „öffentlichen Beschämung“ ausgesetzt werden würden. Anschließend erhielten sie Bußgeldbescheide, bei mehrmaligem Verstoß gegen die Sperrgebietsverordnung würden migrantische Prostituierte häufig ausgewiesen. Die Behandlung durch die Polizei sei zynisch und obendrein rassistisch, so Dona Carmen.
Um Abhilfe zu schaffen, schlägt der Verein in seiner Petition vor, im Frankfurter Bahnhofsviertel umgehend ein zunächst zeitlich begrenztes Pilotprojekt zu starten. Dieses soll die sofortige Öffnung der Bordelle unter Einhaltung der Hygienevorgaben beinhalten. Darüber hinaus soll die Anwendung der Sperrgebietsverordnung ausgesetzt werden. Begleitend schlägt der Verein vor, dass Mitarbeiter des Frankfurter Gesundheitsamtes die Stätten regelmäßig aufsuchen sollen. Die Ergebnisse des Pilotprojektes sollen anschließend zeitnah ausgewertet und im zweiten Schritt sämtliche Prostitutionsstätten in Hessen wieder geöffnet werden.
„Ich kann nur hoffen, dass Sie dieser Beschwerde und dem hier vorgetragenen Anliegen offen gegenüberstehen. Andernfalls wird sich eine langfristig anhaltende Verlagerung des Prostitutionsgeschehens in wenig zugängliche informelle Bereiche beschleunigen, verstetigen und verfestigen. Ich wüsste nicht, in welchem Interesse eine solche Entwicklung läge“, mahnt die Verfasserin der Petition, Juanita Henning, abschließend.