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Fall Khashoggi: Saudischer Regierungsvertreter droht UN-Sonderberichterstatterin „zu beseitigen“
Fall Khashoggi: Saudischer Regierungsvertreter droht UN-Sonderberichterstatterin „zu beseitigen“
Die französische Menschenrechtsexpertin Agnès Callamard ist Sonderberichterstatterin für außergerichtliche, standrechtliche oder willkürliche Hinrichtungen im
2021-03-24T11:42+0100
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2021-03-24T14:54+0100
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Die französische Menschenrechtsexpertin Agnès Callamard ist Sonderberichterstatterin für außergerichtliche, standrechtliche oder willkürliche Hinrichtungen im Amt des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen (UN) für Menschenrechte. Im Juni 2019 präsentierte sie den UN-Bericht zum Khashoggi-Mord und erklärte darin „glaubhafte Hinweise“ für eine mögliche persönliche Verantwortung des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman für die Ermordung Khashoggis. Sie empfahl eine Untersuchung gegen Kronprinz Salman. Nun hat die UN-Sonderberichterstatterin die Reaktion Riads darauf öffentlich gemacht. Ein ranghoher Vertreter der saudischen Regierung habe bei einem Treffen im Januar 2020 in Genf gleich zwei Mal damit gedroht, sie erledigen zu lassen, wenn sie nicht von den Vereinten Nationen zurückgehalten werde, sagte Callamard der britischen Tageszeitung „The Guardian“.„Eine Todesdrohung. So wurde es verstanden.“Das habe ihr ein damals anwesender UN-Kollege erzählt. Auf die Frage, wie ihre in Genf ansässigen Kollegen die Bemerkung damals verstanden hätten, antwortete Callamard: „Eine Todesdrohung. So wurde es verstanden.“Ein hochrangiger saudischer Vertreter habe gesagt, er habe Anrufe von Personen bekommen, die gesagt hätten, sie seien bereit, sich um Callamard zu kümmern. Später habe er die mutmaßliche Drohung wiederholt. Er kenne Leute, die angeboten hätten, „sich um die Angelegenheit zu kümmern, wenn Sie es nicht tun“.Drohungen funktionierten bei ihr nicht, sagte Callamard auch. Sie will demnächst für Amnesty International arbeiten. „Es hat mich nicht davon abgehalten, so zu handeln, wie ich es für richtig halte.“Kronprinz bestritt BeteiligungDer Journalist Jamal Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden. Sein Leichnam ist bis heute nicht gefunden worden. Die „Washington Post“ berichtete im selben Jahr unter Verweis auf eine türkische Quelle, dass „biologische Beweise“ im Garten des Konsulats gefunden worden seien. Khashoggi lebte vor seiner Ermordung im US-Bundesstaat Virginia und schrieb Kolumnen für die „Washington Post“, die oft Kritik an der saudischen Monarchie enthielten.Die Führung des Königreichs war nach Khashoggis Verschwinden scharfer Kritik ausgesetzt. Sie räumte den Mord erst auf internationalen Druck hin ein. Die Spuren führten bis in das engste Umfeld von Kronprinz Mohammed bin Salman, der aber bestritt, die Tötung selbst angeordnet zu haben.
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Fall Khashoggi: Saudischer Regierungsvertreter droht UN-Sonderberichterstatterin „zu beseitigen“
11:42 24.03.2021 (aktualisiert: 14:54 24.03.2021) Bolle Selke
Redakteur und Moderator
UN-Sonderberichterstatterin Agnès Callamard hatte das saudische Königshaus in ihrem Bericht zum Mordfall Khashoggi schwer belastet. Nun erklärt die Menschenrechtexpertin, sie sei wegen der Ermittlungen bedroht gewesen – von einem ranghohen Vertreter der saudischen Regierung.
Die französische Menschenrechtsexpertin Agnès Callamard ist Sonderberichterstatterin für außergerichtliche, standrechtliche oder willkürliche Hinrichtungen im Amt des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen (UN) für
Menschenrechte. Im Juni 2019 präsentierte sie den UN-Bericht zum
Khashoggi-Mord und erklärte darin „glaubhafte Hinweise“ für eine mögliche persönliche Verantwortung des saudischen Kronprinzen
Mohammed bin Salman für die Ermordung Khashoggis. Sie empfahl eine Untersuchung gegen Kronprinz Salman.
Nun hat die UN-Sonderberichterstatterin die Reaktion Riads darauf öffentlich gemacht. Ein ranghoher Vertreter der saudischen Regierung habe bei einem Treffen im Januar 2020 in Genf gleich zwei Mal damit gedroht, sie erledigen zu lassen, wenn sie nicht von den Vereinten Nationen zurückgehalten werde,
sagte Callamard der britischen Tageszeitung „The Guardian“.
„Eine Todesdrohung. So wurde es verstanden.“
Das habe ihr ein damals anwesender UN-Kollege erzählt. Auf die Frage, wie ihre in Genf ansässigen Kollegen die Bemerkung damals verstanden hätten, antwortete Callamard: „Eine Todesdrohung. So wurde es verstanden.“
Ein hochrangiger saudischer Vertreter habe gesagt, er habe Anrufe von Personen bekommen, die gesagt hätten, sie seien bereit, sich um Callamard zu kümmern. Später habe er die mutmaßliche
Drohung wiederholt. Er kenne Leute, die angeboten hätten, „sich um die Angelegenheit zu kümmern, wenn Sie es nicht tun“.
Drohungen funktionierten bei ihr nicht, sagte Callamard auch. Sie will demnächst für Amnesty International arbeiten. „Es hat mich nicht davon abgehalten, so zu handeln, wie ich es für richtig halte.“
Kronprinz bestritt Beteiligung
Der Journalist Jamal
Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden. Sein Leichnam ist bis heute nicht gefunden worden. Die „Washington Post“ berichtete im selben Jahr unter Verweis auf eine türkische Quelle, dass „biologische Beweise“ im Garten des Konsulats gefunden worden seien. Khashoggi lebte vor seiner Ermordung im US-Bundesstaat Virginia und schrieb Kolumnen für die „Washington Post“, die oft Kritik an der saudischen Monarchie enthielten.
Die Führung des Königreichs war nach Khashoggis Verschwinden scharfer Kritik ausgesetzt. Sie räumte den Mord erst auf internationalen Druck hin ein. Die Spuren führten bis in das engste Umfeld von Kronprinz Mohammed bin Salman, der aber bestritt, die Tötung selbst angeordnet zu haben.