Deutsches Verteidigungsministerium warnt vor zunehmenden Militärfähigkeiten von Russland und China

© SNA / Witalij Ankow / Zugriff auf das MedienarchivEin gemeinsames russisch-chinesisches Militärmanöver in Wladiwostok
Ein gemeinsames russisch-chinesisches Militärmanöver in Wladiwostok - SNA, 1920, 07.03.2021
Das deutsche Bundesverteidigungsministerium (BMVg) hat vor den zunehmenden militärischen Fähigkeiten von China und Russland gewarnt. Darüber berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Verweis auf ein ihr vorliegendes internes Planungspapier der Behörde.
Die 840.000 russischen Soldaten seien gut ausgebildet und könnten rasch verlegt werden. Moskau verfüge derzeit über rund 6375 Nuklearsprengköpfe und es werde stark in den „Erhalt nuklearer seegestützter Zweitschlagfähigkeit“ und in eine „prioritäre Modernisierung des Kernwaffenpotenzials“ investiert. Insbesondere bereite den Militärexperten des Ministeriums „die Einführung von hochpräzisen, weitreichenden und kaum abfangbaren hypersonischen Wirkmitteln (Hyperschallraketen)“ Sorge, schreibt die Zeitung.
Eine Schwäche Moskaus seien derzeit jedoch die „limitierten Fähigkeiten für weltweiten, durchhaltefähigen maritimen Einsatz“ und das Fehlen bewaffnungsfähiger Drohnen.
Russland verfolge die „Destabilisierung und Schwächung der Nato als Handlungsmaxime“, heißt es im Dokument.
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Aus Sicht des BMVg ist für Russland sein Militär ein „politisches Handlungs- und Machtinstrument. „Mit vergleichsweise geringem Mittelaufwand wird größtmöglicher Nutzen generiert“, heißt es im Dokument weiter.

„Weltweit größte konventionelle Raketenpotenziale“, aber „mangelnde Professionalisierung“ in China

China „überflügelt“ seinerseits Russland zunehmend „im Rahmen weltweiter Einflussnahme, unter anderem bezüglich Rüstungsverkäufen und Militärkooperationen.“
Das Land verfüge über zwei Millionen Soldaten, rund 6850 Kampfpanzer und 1600 Jagdflugzeuge, aber auch über die „weltweit größten konventionellen Raketenpotenziale“, wie unter anderem die extrem gefährlichen Hyperschallraketen mit einer großen Reichweite von bis zu 2500 Kilometern.
Zudem baue Peking seine Nuklearfähigkeiten systematisch aus, besitze „ein umfangreiches Portfolio an bewaffneten Drohnen“ mit mindestens sechs Systemen mit Reichweiten von bis zu 30 Stunden Einsatzbereitschaft, und sei zunehmend im Weltraum aktiv. China habe „bereits ein umfängliches Portfolio an weltraumgestützten Aufklärungs- und Wirkfähigkeiten“.
Die Schwäche der chinesischen Streitkräfte sei die mangelnde Professionalisierung und die Abstimmung zwischen Meeres- und Lufteinheiten.
Chinas Ziel sei die „Absicherung der wirtschaftlichen Entwicklung und Gestaltung der internationalen Ordnung entlang eigener Interessen“, heißt es im Planungspapier. So diene das Seidenstraßen-Projekt China zur „globalen Ausweitung des eigenen Einflussbereiches“.
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In Bezug darauf verweisen die Experten der Bundeswehr auf die „mit Nachdruck“ geförderte Digitalisierung, die „im Rahmen der digitalen Seidenstraße weltweit implementiert“ werde, „um so kurz- und mittelfristig eine weltweite digitale Einflussnahme und langfristige Dominanz zu erreichen“.
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