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Baltic Pipe: Konkurrenz für Nord Stream 2?
Baltic Pipe: Konkurrenz für Nord Stream 2?
Es gibt noch eine zweite Gaspipeline, die aktuell auf dem Grund der Ostsee verlegt wird. Sie führt von Norwegen nach Polen. Das osteuropäische Land will sich damit unabhängiger von Gas aus Russland machen.
2021-02-25T14:33+0100
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Der polnische Energiekonzern PGNiG hat angekündigt, dass er seinen Ende 2022 auslaufenden Liefervertrag mit dem russischen Erdgasexporteur Gazprom nicht verlängern und stattdessen auf norwegisches Erdgas setzen möchte. Dieses Gas soll über die Gasleitung Baltic Pipe fließen. Die neue, rund 900 Kilometer lange Pipeline soll an die zwischen Norwegen und Niedersachsen verlaufende Pipeline Europipe II in der Nordsee angeschlossen und quer durch Dänemark und die Ostsee nach Nordwestpolen verlegt werden. Gaz-System S.A., der polnische Gas-Übertragungsnetzbetreiber und Bauträger im Baltic Pipe-Projekt, rechnet damit, bereits im Oktober 2022 erstes Gas über die neue Leitung zu erhalten, schreibt die Auslandshandelskammer Moskau in einem Hintergrunddossier.Kleiner, aber teurer als Nord Stream 2 Die Baltic Pipe soll pro Jahr den Transport von zehn Milliarden Kubikmetern Gas von Norwegen beziehungsweise Dänemark nach Polen und in benachbarte Länder ermöglichen sowie – bei Bedarf – von drei Milliarden Kubikmetern Gas in umgekehrter Richtung. Die Leitung soll nach offiziellen Angaben zwei Milliarden Euro kosten, von denen mindestens 215 Millionen Euro Fördermittel von der Europäischen Union beigesteuert werden sollen. Im Vergleich zu Nord Stream 2, das viermal so viel kostet, aber eine 5,5-mal höhere Kapazität aufweist, handelt es sich bei Baltic Pipe um ein teureres Projekt. Im Unterschied zu Nord Stream 2 wird es öffentlich subventioniert.Umweltschäden gleich Grüne Parteien und Umweltverbände, die auf einen möglichst raschen Verzicht auf fossile Energieträger inklusive Erdgas drängen, stehen sowohl Nord Stream 2 als auch Baltic Pipe kritisch gegenüber. Die weit kleinere Kapazität der Baltic Pipe führt nicht zu einer Verringerung der durch die Verlegearbeiten entstehenden Umweltschäden. Nach Aussagen von Dr. Wolfgang Peters, Geschäftsführer des im schleswig-holsteinischen Friedrichskoog ansässigen Beratungsunternehmens The Gas Value Chain Company, bleibe die Beeinträchtigung der Natur dieselbe, ob ein dünneres oder ein dickeres Rohr verwendet werde, berichtet die Auslandshandelskammer MoskauWo sich beide Pipelines kreuzen Es ist schwer abzuschätzen, ob es den Beteiligten gelingt, ihren ambitionierten Zeitplan für die Realisierung von Baltic Pipe zu erfüllen. Robert Tomaszewski, der beim Warschauer Think-Tank Polityka Insight den Bereich Energie verantwortet, hatte im Januar 2019 gegenüber der britischen Wirtschaftszeitung „Financial Times“ erklärt, dass das Projekt in Schwierigkeiten geraten könnte, wenn bezüglich dessen genauen Trassenverlaufs keine Einigung mit den Realisatoren von Nord Stream 2 einschließlich Gazprom erzielt werde, da sich beide Pipelines in der Ostsee kreuzen. Ohne eine solche Einigung könnte Gazprom alle Hebel in Bewegung setzen, um die Fertigstellung des Projektes zu torpedieren oder hinauszuzögern, so Tomaszewski.
https://snanews.de/20210224/hunko-linke-russland-sanktionen-sackgasse-1031858.html
S Saschka
Ich hoffe sehr, das Putin sehr nachtragend ist und den Polen auch das Leben schwer macht. Andererseits ein guter Trumpf NS2 fertigzustellen.
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der15tefranzose
Das ist witzig, insbesondere der vorgesehene Reverse Flow. Was im Endeffekt darauf hinaus läuft, das Polen zum Erdgashub avancieren möchte, der dann wohl russisches Gas via Dänemark an Deutschland u.a. verkaufen möchte. Mit teurem Flüssiggas werden sie selbst diese Minikapazität nicht füllen können. Eigentlich fast beruhigend, von dieser Motivation unserer Nachbarn zu erfahren. Mit NS 2 wäre das Geschäft hinfällig, weil niemand Gas mit polnischem Aufschlag kaufen würde. Der Ganze Geschiss gegen NS 2 aus Polen also lediglich Ausdruck blanker Gier. Das beruhigt. Alles wie immer. Die Macher hetzen die Völker und Menschen gegeneinander, nur um ihren Profit zu maximieren. Und ich dachte schon an einen volksgetriebenen Revanchismus der Polen...
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Baltic Pipe: Konkurrenz für Nord Stream 2?
14:33 25.02.2021 (aktualisiert: 19:57 25.02.2021) Armin Siebert
Moderator und Redakteur bei SNA Deutschland
Es gibt noch eine zweite Gaspipeline, die aktuell auf dem Grund der Ostsee verlegt wird. Sie führt von Norwegen nach Polen. Das osteuropäische Land will sich damit unabhängiger von Gas aus Russland machen. Ganz ohne Gazprom wird es aber nicht gehen.
Der polnische Energiekonzern PGNiG hat angekündigt, dass er seinen Ende 2022 auslaufenden Liefervertrag mit dem russischen Erdgasexporteur Gazprom nicht verlängern und stattdessen auf norwegisches Erdgas setzen möchte. Dieses Gas soll über die Gasleitung Baltic Pipe fließen. Die neue, rund 900 Kilometer lange Pipeline soll an die zwischen Norwegen und Niedersachsen verlaufende Pipeline Europipe II in der Nordsee angeschlossen und quer durch Dänemark und die Ostsee nach Nordwestpolen verlegt werden. Gaz-System S.A., der polnische Gas-Übertragungsnetzbetreiber und Bauträger im Baltic Pipe-Projekt, rechnet damit, bereits im Oktober 2022 erstes Gas über die neue Leitung zu erhalten, schreibt die Auslandshandelskammer Moskau in einem Hintergrunddossier.
Kleiner, aber teurer als Nord Stream 2
Die Baltic Pipe soll pro Jahr den Transport von zehn Milliarden Kubikmetern Gas von Norwegen beziehungsweise Dänemark nach Polen und in benachbarte Länder ermöglichen sowie – bei Bedarf – von drei Milliarden Kubikmetern Gas in umgekehrter Richtung. Die Leitung soll nach offiziellen Angaben zwei Milliarden Euro kosten, von denen mindestens 215 Millionen Euro Fördermittel von der Europäischen Union beigesteuert werden sollen. Im Vergleich zu Nord Stream 2, das viermal so viel kostet, aber eine 5,5-mal höhere Kapazität aufweist, handelt es sich bei Baltic Pipe um ein teureres Projekt. Im Unterschied zu Nord Stream 2 wird es öffentlich subventioniert.
Umweltschäden gleich
Grüne Parteien und Umweltverbände, die auf einen möglichst raschen Verzicht auf fossile Energieträger inklusive Erdgas drängen, stehen sowohl Nord Stream 2 als auch Baltic Pipe kritisch gegenüber. Die weit kleinere Kapazität der Baltic Pipe führt nicht zu einer Verringerung der durch die Verlegearbeiten entstehenden Umweltschäden. Nach Aussagen von Dr. Wolfgang Peters, Geschäftsführer des im schleswig-holsteinischen Friedrichskoog ansässigen Beratungsunternehmens The Gas Value Chain Company, bleibe die Beeinträchtigung der Natur dieselbe, ob ein dünneres oder ein dickeres Rohr verwendet werde, berichtet die Auslandshandelskammer Moskau
Wo sich beide Pipelines kreuzen
Es ist schwer abzuschätzen, ob es den Beteiligten gelingt, ihren ambitionierten Zeitplan für die Realisierung von Baltic Pipe zu erfüllen. Robert Tomaszewski, der beim Warschauer Think-Tank Polityka Insight den Bereich Energie verantwortet, hatte im Januar 2019 gegenüber der britischen Wirtschaftszeitung „Financial Times“ erklärt, dass das Projekt in Schwierigkeiten geraten könnte, wenn bezüglich dessen genauen Trassenverlaufs keine Einigung mit den Realisatoren von Nord Stream 2 einschließlich Gazprom erzielt werde, da sich beide Pipelines in der Ostsee kreuzen. Ohne eine solche Einigung könnte Gazprom alle Hebel in Bewegung setzen, um die Fertigstellung des Projektes zu torpedieren oder hinauszuzögern, so Tomaszewski.