https://snanews.de/20210216/ahk-russland-interview-935031.html
Einheitlich und laut mit russischen Ministerien sprechen – Chef des neuen AHK-Komitees Mittelstand
Einheitlich und laut mit russischen Ministerien sprechen – Chef des neuen AHK-Komitees Mittelstand
Erstmals in ihrer 25-jährigen Geschichte hat die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) ein Mittelstandskomitee ins Leben gerufen. Kleine und mittlere... 16.02.2021, SNA
2021-02-16T18:43+0100
2021-02-16T18:43+0100
2021-02-17T18:55+0100
deutsch-russische auslandshandelskammer (ahk)
interview
sanktionen
autoren
wirtschaft
russland
deutschland
/html/head/meta[@name='og:title']/@content
/html/head/meta[@name='og:description']/@content
https://cdn.snanews.de/img/07e5/02/10/935250_0:48:2917:1689_1920x0_80_0_0_70db7fe510731c99c3a65ebb5d893b62.jpg
„Unser Ausschuss will mit russischen Ministerien, Staatsorganen und Partnern als einheitliche und laute Stimme der knapp 4000 deutschen Firmen reden, die in Russland tätig sind und in der Mehrheit zu KMU und Familienbetrieben zählen“, sagte er im SNA-Interview.. „Wir sind sicher, dass wir etwas zu sagen und zu bieten haben, vor allem, da viele unserer Teilnehmer sehr innovativ und engagiert sind. Zusammen können wir viel erreichen. Der Mittelstand bildet ja das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Wir möchten, dass er auch in Russland zur Triebkraft wird. Besonders, weil die russische Regierung das Nationalprojekt für Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen befürwortet hat. Der Ausschuss ist also zur absolut richtigen Zeit gebildet worden.“ Schachow betonte, dass die meisten Mitglieder der AHK in Russland investieren. „Hierzulande haben wir Produktionsstätten. Der deutsche Mittelstand versteht sich darauf, Beschlüsse schnell zu fassen. Wir sind rational und legen unser Geld dort an, wo wir Wachstums- und Gewinnchancen sehen.“Einzeln seien sie zu klein, um auf Staatsebene, aber auch auf der Ebene der Zulieferer und großen Abnehmer erhört zu werden, meint der Top-Manager. Kleinunternehmen und US-SanktionenLaut AHK-Umfrage kosten die US-Sanktionen deutsche Unternehmen mehrere Milliarden Euro. Allein die 141 Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, geben die Verluste durch entgangene Geschäfte auf 1,1 Milliarden Euro an. Die Frage, inwieweit die Sanktionen die Geschäftsaktivitäten gerade der kleineren Firmen belasten, beantwortete Schachow wie folgt: „Unsere Tätigkeit hängt sehr stark vom Export ab. Er erhöht den Gewinn, sichert Arbeitsplätze und bietet mehr Möglichkeiten für die Entwicklung der eigenen Produktion.“„Russland ist ein wichtiger Markt, insbesondere für die Automobilindustrie und ihre Zulieferer“, fährt Schachow fort. „Daher ist eine stabile wirtschaftliche und politische Situation von entscheidender Bedeutung. Beispielsweise kann, wenn ein Abnehmer in die Sanktionsliste aufgenommen wird, das Geschäftsmodell eines kleineren Unternehmens ruiniert werden. Und natürlich erschwert uns der ständige Wechsel der Sanktionslandschaft die Analyse der Situation, die für eine hundertprozentige Einhaltung der europäischen, russischen und US-Rechtsvorschriften erforderlich ist“, sagte der Russland-CEO abschließend. Große Projekte kleiner UnternehmerTrotz der Pandemie setzen deutsche Firmen in Russland momentan mehrere große Projekte zugleich um. Zum Beispiel baut der Landmaschinenhersteller Claas seine Produktionsstätte für hochmoderne Mähdrescher im südrussischen Krasnodar aus, und der westfälische Logistikdienstleister Rhenus errichtet in derselben Region ein Logistikzentrum. Das fränkische Familienunternehmen Knauf hat bei Petersburg eine weitere, 50 Millionen Euro teure Fertigungslinie in Betrieb genommen, und der saarländische Einzelhändler Globus hat im vergangenen Herbst einen neuen Logistik-Hub für 50 Millionen Euro bei Moskau eröffnet.„Von Januar bis Ende September haben deutsche Unternehmen im Krisenjahr 2020 bereits stolze 1,3 Milliarden Euro im größten Flächenstaat der Erde investiert“, stellte Rainer Seele, Präsident der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer, fest. „Der deutsche Mittelstand investiert nicht nur in Russland, sondern schafft einige Zehntausend Arbeitsplätze und führt zukunftsweisende Technologie ein“, merkte auch die AHK-Ehrenpräsidentin Andrea von Knoop an.
/20210216/eu-russland-krise-umgang-925710.html
Hans Dampf BR 01
Wieder aus der Gummizelle entwischt?
6
1
russland
deutschland
SNA
info@snanews.de
+493075010627
MIA „Rosiya Segodnya“
2021
Nikolaj Jolkin
https://cdn.snanews.de/img/07e4/0c/01/44086_241:0:708:467_100x100_80_0_0_ca758249e7bb74af79766e20ac22f83d.jpg
Nikolaj Jolkin
https://cdn.snanews.de/img/07e4/0c/01/44086_241:0:708:467_100x100_80_0_0_ca758249e7bb74af79766e20ac22f83d.jpg
Nachrichten
de_DE
SNA
info@snanews.de
+493075010627
MIA „Rosiya Segodnya“
https://cdn.snanews.de/img/07e5/02/10/935250_186:0:2917:2048_1920x0_80_0_0_0cd454320c2634c8e7a863deaf679002.jpgSNA
info@snanews.de
+493075010627
MIA „Rosiya Segodnya“
Nikolaj Jolkin
https://cdn.snanews.de/img/07e4/0c/01/44086_241:0:708:467_100x100_80_0_0_ca758249e7bb74af79766e20ac22f83d.jpg
deutsch-russische auslandshandelskammer (ahk), interview, sanktionen, autoren, wirtschaft, russland, deutschland
Einheitlich und laut mit russischen Ministerien sprechen – Chef des neuen AHK-Komitees Mittelstand
18:43 16.02.2021 (aktualisiert: 18:55 17.02.2021) Nikolaj Jolkin
SNA-Korrespondent
Erstmals in ihrer 25-jährigen Geschichte hat die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) ein Mittelstandskomitee ins Leben gerufen. Kleine und mittlere Unternehmen sind seit vielen Jahrzehnten die treibende Kraft bei deutschen Russland-Investitionen, so sein Vorsitzender Maxim Schachow, CEO des Automobilzulieferers Schaeffler in Russland.
„Unser Ausschuss will mit russischen Ministerien, Staatsorganen und Partnern als einheitliche und laute Stimme der knapp 4000 deutschen Firmen reden, die in Russland tätig sind und in der Mehrheit zu KMU und
Familienbetrieben zählen“, sagte er im SNA-Interview.. „Wir sind sicher, dass wir etwas zu sagen und zu bieten haben, vor allem, da viele unserer Teilnehmer sehr innovativ und engagiert sind. Zusammen können wir viel erreichen. Der Mittelstand bildet ja das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Wir möchten, dass er auch in Russland zur Triebkraft wird. Besonders, weil die russische Regierung das Nationalprojekt für Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen befürwortet hat. Der Ausschuss ist also zur absolut richtigen Zeit gebildet worden.“
Schachow betonte, dass die meisten Mitglieder der AHK in Russland investieren. „Hierzulande haben wir Produktionsstätten. Der deutsche Mittelstand versteht sich darauf, Beschlüsse schnell zu fassen. Wir sind rational und legen unser Geld dort an, wo wir Wachstums- und Gewinnchancen sehen.“
Einzeln seien sie zu klein, um auf Staatsebene, aber auch auf der Ebene der Zulieferer und großen Abnehmer erhört zu werden, meint der Top-Manager.
„Beispielsweise ist es während der Pandemie fast unmöglich, Zugriff auf Staatsförderung zu bekommen. Auch müssen wir, um mit Großunternehmen mithalten zu können, unsere Kräfte bündeln, etwa bei der Marktforschung, beim Ausbau der Lieferdienstleistungen usw. Die Gründung des Ausschusses ist ein wichtiger Schritt zur Lösung unserer gemeinsamen Probleme.“
Kleinunternehmen und US-Sanktionen
Laut AHK-Umfrage kosten die US-Sanktionen deutsche Unternehmen mehrere Milliarden Euro. Allein die 141 Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, geben die Verluste durch entgangene Geschäfte auf 1,1 Milliarden Euro an. Die Frage, inwieweit die Sanktionen die Geschäftsaktivitäten gerade der kleineren Firmen belasten, beantwortete Schachow wie folgt: „Unsere Tätigkeit hängt sehr stark vom Export ab. Er erhöht den Gewinn, sichert Arbeitsplätze und bietet mehr Möglichkeiten für die Entwicklung der eigenen Produktion.“
„Russland ist ein wichtiger Markt, insbesondere für die Automobilindustrie und ihre Zulieferer“, fährt Schachow fort. „Daher ist eine stabile wirtschaftliche und politische Situation von entscheidender Bedeutung. Beispielsweise kann, wenn ein Abnehmer in die Sanktionsliste aufgenommen wird, das Geschäftsmodell eines kleineren Unternehmens ruiniert werden. Und natürlich erschwert uns der ständige Wechsel der Sanktionslandschaft die Analyse der Situation, die für eine hundertprozentige Einhaltung der europäischen, russischen und US-Rechtsvorschriften erforderlich ist“, sagte der Russland-CEO abschließend.
Große Projekte kleiner Unternehmer
Trotz der Pandemie setzen deutsche Firmen in Russland momentan mehrere große Projekte zugleich um. Zum Beispiel baut der Landmaschinenhersteller Claas seine Produktionsstätte für hochmoderne Mähdrescher im südrussischen Krasnodar aus, und der westfälische Logistikdienstleister Rhenus errichtet in derselben Region ein Logistikzentrum. Das fränkische Familienunternehmen Knauf hat bei Petersburg eine weitere, 50 Millionen Euro teure Fertigungslinie in Betrieb genommen, und der saarländische Einzelhändler Globus hat im vergangenen Herbst einen neuen Logistik-Hub für 50 Millionen Euro bei Moskau eröffnet.
„Von Januar bis Ende September haben deutsche Unternehmen im Krisenjahr 2020 bereits stolze 1,3 Milliarden Euro im größten Flächenstaat der Erde investiert“, stellte Rainer Seele, Präsident der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer, fest. „Der deutsche Mittelstand investiert nicht nur in Russland, sondern schafft einige Zehntausend Arbeitsplätze und führt zukunftsweisende Technologie ein“, merkte auch die AHK-Ehrenpräsidentin Andrea von Knoop an.