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Corona-Krise: Reiche werden reicher – Arme ärmer
Corona-Krise: Reiche werden reicher – Arme ärmer
Es gibt Gewinner in der Corona-Krise: Die reichsten Menschen der Welt haben in der Pandemie Billionen an Gewinn zugelegt. Die Zeche zahlen dagegen die armen... 26.01.2021, SNA
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Die reichsten Privatmenschen und Unternehmer der Welt leiden finanziell nicht wirklich unter den Folgen der Corona-Krise. Innerhalb von neun Monaten haben die Reichsten der Welt mit ihrem Vermögen wieder ihr Vor-Corona-Hoch erreicht.Corona-Pandemie verstärkt soziale UngleichheitGanz anders sieht es dagegen für die ärmeren Menschen auf der Welt aus: Sie werden die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie wohl zehn Jahre spüren. Das zeigt der Oxfam-Report „The Inequality Virus“, für den unter anderem 295 Wirtschaftswissenschaftler aus 79 Ländern befragt wurden. In dem am Montag veröffentlichten Bericht heißt es:87 Prozent der befragten Wissenschaftler erwarten Oxfam zufolge, dass die Einkommensungleichheit in ihrem Land als Folge der Pandemie zunehmen oder stark zunehmen wird. Mehr als die Hälfte ist der Ansicht, dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich zunehmen wird und mehr als zwei Drittel gehen davon aus, dass die Ungleichheit zwischen Weißen und "People of Color" zunehmen wird. „Besonders alarmierend ist, dass zwei Drittel der Ökonomen meinen, ihre Regierung habe keine Strategie zur Bekämpfung der Ungleichheit“, schreibt die Organisation.Gerechtere Steuerpolitik und Unterstützung für ÄrmereNach den Daten der Nichtregierungsorganisation löste die Corona-Pandemie die größte Jobkrise seit 90 Jahren aus. Hunderte Millionen von Menschen verloren ihre Arbeit oder ihr Einkommen in den letzten Monaten.Oxfam fordert, um in Zeiten der Pandemie die Kluft zwischen Arm und Reich in der Welt zu bekämpfen, eine mehrgliedrige Strategie. „Erstens müssen finanzstarke Länder wie Deutschland ärmeren Staaten bei der Bewältigung der Corona-Pandemie finanziell deutlich stärker zur Seite stehen als bislang", so Steffen Küßner, Sprecher von Oxfam Deutschland. Zweitens gelte es im weltweiten Maßstab öffentliche Systeme für Gesundheit, Bildung und soziale Sicherung auszubauen. Dies müsse durch eine gerechte Steuerpolitik finanziert werden. „Und drittens müssen wir unsere Wirtschaft insgesamt sozial gerechter gestalten und demokratisieren.“ Firmen müssten so reguliert werden, dass die Interessen aller von Unternehmensentscheidungen Betroffenen berücksichtigt werden.Pandemie verstärkt Einkommensungleichheit von Deutschen in der zweiten LebenshälfteGleichzeitig kommt eine Studie auf Basis des Deutschen Alterssurveys (DEAS) zu dem Ergebnis, dass Personen mit bereits zuvor niedrigen Einkommen in der Corona-Krise deutlich häufiger von einer Verringerung ihres Einkommens betroffen sind als Personen mit höheren Einkommen. Das betrifft sowohl Pensionäre als auch Personen ohne Rentenbezug. So verstärkt die Corona-Krise die Einkommensungleichheit von Menschen in der zweiten Lebenshälfte.Im Juni und Juli 2020 gaben im Rahmen einer Befragung des DEAS mehr als 4.700 Menschen zwischen 46 bis 90 Jahren darüber Auskunft, wie sich ihre finanzielle Situation seit Beginn der Corona-Krise verändert hat. Es zeigt sich, dass Rentenbezieher im Jahr 2020 sehr viel seltener Einbußen beim Haushaltseinkommen hinnehmen mussten als Erwerbstätige und Erwerbslose. Unter den Erwerbstätigen sind insbesondere die Selbstständigen betroffen: Über 60 Prozent berichten von einem verringerten Haushaltseinkommen.Um eine weitere Verschärfung der Einkommensungleichheit durch die Krise abzumildern, empfehlen die Autoren der Studie neben Kurzarbeitergeld und Subventionen für Selbstständige weitere sozialpolitische Maßnahmen, die insbesondere auf Niedrigeinkommensgruppen zielen wie Bestrebungen, Minijobs längerfristig in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse umzuwandeln oder Minijobberinnen und Minijobbern vorübergehend ein Anrecht auf Kurzarbeitergeld einzuräumen.
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arm und reich, pandemie, wirtschaft
Corona-Krise: Reiche werden reicher – Arme ärmer
Bolle Selke
Redakteur und Moderator
Es gibt Gewinner in der Corona-Krise: Die reichsten Menschen der Welt haben in der Pandemie Billionen an Gewinn zugelegt. Die Zeche zahlen dagegen die armen Menschen. Sie spüren die Folgen zehn Jahre lang.
Die reichsten Privatmenschen und Unternehmer der Welt leiden finanziell nicht wirklich unter den Folgen der Corona-Krise. Innerhalb von neun Monaten haben die Reichsten der Welt mit ihrem Vermögen wieder ihr Vor-Corona-Hoch erreicht.
Corona-Pandemie verstärkt soziale Ungleichheit
Ganz anders sieht es dagegen für die ärmeren Menschen auf der Welt aus: Sie werden die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie wohl zehn Jahre spüren. Das zeigt der Oxfam-Report „The Inequality Virus“, für den unter anderem 295 Wirtschaftswissenschaftler aus 79 Ländern befragt wurden. In dem am Montag veröffentlichten Bericht heißt es:
„Wie unter einem Brennglas zeigen sich in der Pandemie die vielfältigen Formen der Unterdrückung und Marginalisierung, denen Menschen unter anderem aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Sexualität, ihres Alters, einer Behinderung sowie im Zuge von Rassismus und Klassismus ausgesetzt sind“
87 Prozent der befragten Wissenschaftler erwarten Oxfam zufolge, dass die Einkommensungleichheit in ihrem Land als Folge der Pandemie zunehmen oder stark zunehmen wird. Mehr als die Hälfte ist der Ansicht, dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich zunehmen wird und mehr als zwei Drittel gehen davon aus, dass die Ungleichheit zwischen Weißen und "People of Color" zunehmen wird. „Besonders alarmierend ist, dass zwei Drittel der Ökonomen meinen, ihre Regierung habe keine Strategie zur Bekämpfung der Ungleichheit“, schreibt die Organisation.
Gerechtere Steuerpolitik und Unterstützung für Ärmere
Nach den Daten der Nichtregierungsorganisation löste die Corona-Pandemie die größte Jobkrise seit 90 Jahren aus. Hunderte Millionen von Menschen verloren ihre Arbeit oder ihr Einkommen in den letzten Monaten.
Oxfam fordert, um in Zeiten der Pandemie die Kluft zwischen Arm und Reich in der Welt zu bekämpfen, eine mehrgliedrige Strategie. „Erstens müssen finanzstarke Länder wie Deutschland ärmeren Staaten bei der Bewältigung der Corona-Pandemie finanziell deutlich stärker zur Seite stehen als bislang", so Steffen Küßner, Sprecher von Oxfam Deutschland. Zweitens gelte es im weltweiten Maßstab öffentliche Systeme für Gesundheit, Bildung und soziale Sicherung auszubauen. Dies müsse durch eine gerechte Steuerpolitik finanziert werden. „Und drittens müssen wir unsere Wirtschaft insgesamt sozial gerechter gestalten und demokratisieren.“ Firmen müssten so reguliert werden, dass die Interessen aller von Unternehmensentscheidungen Betroffenen berücksichtigt werden.
Pandemie verstärkt Einkommensungleichheit von Deutschen in der zweiten Lebenshälfte
Gleichzeitig kommt eine Studie auf Basis des Deutschen Alterssurveys (DEAS) zu dem Ergebnis, dass Personen mit bereits zuvor niedrigen Einkommen in der Corona-Krise deutlich häufiger von einer Verringerung ihres Einkommens
betroffen sind als Personen mit höheren Einkommen. Das betrifft sowohl Pensionäre als auch Personen ohne Rentenbezug. So verstärkt die Corona-Krise die Einkommensungleichheit von Menschen in der zweiten Lebenshälfte.
Im Juni und Juli 2020 gaben im Rahmen einer Befragung des DEAS mehr als 4.700 Menschen zwischen 46 bis 90 Jahren darüber Auskunft, wie sich ihre finanzielle Situation seit Beginn der Corona-Krise verändert hat. Es zeigt sich, dass Rentenbezieher im Jahr 2020 sehr viel seltener Einbußen beim Haushaltseinkommen hinnehmen mussten als Erwerbstätige und Erwerbslose. Unter den Erwerbstätigen sind insbesondere die Selbstständigen betroffen: Über 60 Prozent berichten von einem verringerten Haushaltseinkommen.
Um eine weitere Verschärfung der Einkommensungleichheit durch die Krise abzumildern, empfehlen die Autoren der Studie neben Kurzarbeitergeld und Subventionen für Selbstständige weitere sozialpolitische Maßnahmen, die insbesondere auf Niedrigeinkommensgruppen zielen wie Bestrebungen, Minijobs längerfristig in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse umzuwandeln oder Minijobberinnen und Minijobbern vorübergehend ein Anrecht auf Kurzarbeitergeld einzuräumen.