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Politisch wie wirtschaftlich herausforderndes Marktumfeld: Perspektiven im Russlandgeschäft ausloten
Politisch wie wirtschaftlich herausforderndes Marktumfeld: Perspektiven im Russlandgeschäft ausloten
Zur am Donnerstag anstehenden Russlandkonferenz hat SNA bei Aaron Röschke, Leiter des Russland-Kompetenzzentrums der IHK Düsseldorf, nachgefragt, wie die
2021-01-13T13:04+0100
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Zur am Donnerstag anstehenden Russlandkonferenz hat SNA bei Aaron Röschke, Leiter des Russland-Kompetenzzentrums der IHK Düsseldorf, nachgefragt, wie die Stimmung bei den Unternehmern ist und worauf die Wirtschaft setzt.- Im Oktober vergangenen Jahres erschien eine große Evaluation zu den Kosten der Russlandsanktionen. Es seien Sanktionen, die ökonomisch betrachtet nur Verlierer zeitigen – und das auf beiden Seiten, sagten Sie seinerzeit. Welche weiteren Erkenntnisse haben sich aus der beim Wirtschaftsforschungsinstitut ifo München von mehreren deutschen Industrie- und Handelskammern (IHK) in Auftrag gegebenen Studie zu den Kosten der Russlandsanktionen ergeben?Durch die Studie haben wir erstmals wissenschaftlich fundierte Daten vorliegen, welche Kosten die Russlandsanktionen bei den Unternehmen in Deutschland, der EU und Russland verursachen. Zentrale Erkenntnis ist, dass innerhalb der EU Deutschland mit 5,45 Milliarden Euro jährlich die größte Last tragen muss, die EU-28 insgesamt – übrigens noch inklusive Großbritannien – 21 Milliarden Euro und Russland 17 Milliarden Euro. Wir haben die Ergebnisse zum Anlass genommen, Gespräche mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Ministerien zu führen, um auf die Relevanz der Handelsbeziehungen nachdrücklich aufmerksam zu machen. - Die politische Situation hat sich seitdem nicht verbessert – welche Befürchtungen haben Sie?Russland ist für deutsche Unternehmen kein einfacher Markt, aber ein hochinteressanter. Zwar geht seit Beginn der Sanktionen im Jahre 2014 die Zahl deutscher Unternehmen in Russland zurück. Nichtsdestotrotz investieren die deutschen Unternehmen vor Ort, der reine Export aus Deutschland ist jedoch herausfordernder geworden, sodass hier der Beratungsaufwand auch bei uns steigt. Um Handel und Investitionen zu steigern, würden wir uns ein weniger herausforderndes politisches und wirtschaftliches Marktumfeld im deutsch-russischen Verhältnis wünschen. - Und welche Maßnahmen wären nun opportun?Wir brauchen einen Neuanfang in den deutsch-russischen Beziehungen und hoffen auf eine baldige Überwindung der bestehenden politischen Differenzen. Hierdurch könnten Unsicherheiten auf der wirtschaftlichen Ebene ab- und neues Vertrauen aufgebaut werden. Davon würden alle Unternehmen im Russlandgeschäft profitieren.- Wie ist die Stimmung bei den im Russlandgeschäft tätigen Unternehmern, mit denen Sie Kontakt haben?Erfreulich ist, dass wir weiterhin viele Fragen zur Geschäftspartnersuche bekommen. Bei den Unternehmen gibt es jedoch einen größeren Aufwand bei der Exportkontrolle als Ausfluss der verhängten Sanktionen, die zu größerer Unsicherheit und höherem Beratungsbedarf führen. Die Fragen nach Warenzulassung und steuerlichen Aspekten machen deutlich, dass viele Unternehmen weiterhin ihr Russlandgeschäft bedienen und ausbauen. Allerdings sind die Rahmenbedingungen – insbesondere auch durch die Corona-Pandemie – viel herausfordernder geworden.- Die Programmankündigung zur Konferenz listet Diskussions- und Vortragsrunden mit Experten auf, etwa aus dem IT-Sektor, der Gesundheitswirtschaft sowie Energieprojekten rund um Wasserstoff und Erneuerbare Energien – offensichtlich aktuelle Themen, die der deutschen Wirtschaft Kooperationschancen böten. Welche Hoffnungen sind nun mit der am Donnerstag stattfindenden Russlandkonferenz verbunden?Mit unserer jährlich stattfindenden Konferenz als Jahresauftakt des Russlandgeschäfts bieten wir eine aktuelle Bestandsaufnahme der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Wir zeigen Wachstumsbranchen auf, identifizieren Marktpotentiale und geben Tipps für eine erfolgreiche Marktbearbeitung. Und natürlich soll die Konferenz auch ein Zeichen für die Bedeutung der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen setzen.In diesem Jahr veranstalten wir die Konferenz erstmals digital mit Live-Beiträgen aus ganz Deutschland, Moskau und St. Petersburg. Wir hoffen, dass damit sowohl deutsche Unternehmen die sich bietenden Chancen in Russland nutzen können als auch russische Unternehmen Deutschland – und insbesondere Düsseldorf – als Investitionsstandort entdecken.
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Politisch wie wirtschaftlich herausforderndes Marktumfeld: Perspektiven im Russlandgeschäft ausloten
13:04 13.01.2021 (aktualisiert: 07:49 15.01.2021) Firmen in Deutschland wie Russland leiden durch die Corona-Krise, doch schon die Sanktionspolitik hat tiefe Wunden geschlagen.
Zur am Donnerstag anstehenden Russlandkonferenz hat SNA bei Aaron Röschke, Leiter des Russland-Kompetenzzentrums der IHK Düsseldorf, nachgefragt, wie die Stimmung bei den Unternehmern ist und worauf die Wirtschaft setzt.
- Im Oktober vergangenen Jahres erschien eine große Evaluation zu den Kosten der Russlandsanktionen. Es seien Sanktionen, die ökonomisch betrachtet nur Verlierer zeitigen – und das auf beiden Seiten, sagten Sie seinerzeit. Welche weiteren Erkenntnisse haben sich aus der beim Wirtschaftsforschungsinstitut ifo München von mehreren deutschen Industrie- und Handelskammern (IHK) in Auftrag gegebenen Studie zu den Kosten der Russlandsanktionen ergeben? Durch die Studie haben wir erstmals wissenschaftlich fundierte Daten vorliegen, welche Kosten die Russlandsanktionen bei den Unternehmen in Deutschland, der EU und Russland verursachen. Zentrale Erkenntnis ist, dass innerhalb der EU Deutschland mit 5,45 Milliarden Euro jährlich die größte Last tragen muss, die EU-28 insgesamt – übrigens noch inklusive Großbritannien – 21 Milliarden Euro und Russland 17 Milliarden Euro.
Wir haben die Ergebnisse zum Anlass genommen, Gespräche mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Ministerien zu führen, um auf die Relevanz der Handelsbeziehungen nachdrücklich aufmerksam zu machen.
- Die politische Situation hat sich seitdem nicht verbessert – welche Befürchtungen haben Sie?
Russland ist für deutsche Unternehmen kein einfacher Markt, aber ein hochinteressanter. Zwar geht seit Beginn der Sanktionen im Jahre 2014 die Zahl deutscher Unternehmen in Russland zurück. Nichtsdestotrotz investieren die deutschen Unternehmen vor Ort, der reine Export aus Deutschland ist jedoch herausfordernder geworden, sodass hier der Beratungsaufwand auch bei uns steigt. Um Handel und Investitionen zu steigern, würden wir uns ein weniger herausforderndes politisches und wirtschaftliches Marktumfeld im deutsch-russischen Verhältnis wünschen.
- Und welche Maßnahmen wären nun opportun?
Wir brauchen einen Neuanfang in den deutsch-russischen Beziehungen und hoffen auf eine baldige Überwindung der bestehenden politischen Differenzen. Hierdurch könnten Unsicherheiten auf der wirtschaftlichen Ebene ab- und neues Vertrauen aufgebaut werden. Davon würden alle Unternehmen im Russlandgeschäft profitieren.
- Wie ist die Stimmung bei den im Russlandgeschäft tätigen Unternehmern, mit denen Sie Kontakt haben?
Erfreulich ist, dass wir weiterhin viele Fragen zur Geschäftspartnersuche bekommen. Bei den Unternehmen gibt es jedoch einen größeren Aufwand bei der Exportkontrolle als Ausfluss der verhängten Sanktionen, die zu größerer Unsicherheit und höherem Beratungsbedarf führen. Die Fragen nach Warenzulassung und steuerlichen Aspekten machen deutlich, dass viele Unternehmen weiterhin ihr Russlandgeschäft bedienen und ausbauen. Allerdings sind die Rahmenbedingungen – insbesondere auch durch die
Corona-Pandemie – viel herausfordernder geworden.
- Die Programmankündigung zur Konferenz listet Diskussions- und Vortragsrunden mit Experten auf, etwa aus dem IT-Sektor, der Gesundheitswirtschaft sowie Energieprojekten rund um Wasserstoff und Erneuerbare Energien – offensichtlich aktuelle Themen, die der deutschen Wirtschaft Kooperationschancen böten. Welche Hoffnungen sind nun mit der am Donnerstag stattfindenden Russlandkonferenz verbunden? Mit unserer jährlich stattfindenden Konferenz als Jahresauftakt des Russlandgeschäfts bieten wir eine aktuelle Bestandsaufnahme der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Wir zeigen Wachstumsbranchen auf, identifizieren Marktpotentiale und geben Tipps für eine erfolgreiche Marktbearbeitung. Und natürlich soll die Konferenz auch ein Zeichen für die Bedeutung der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen setzen.
In diesem Jahr veranstalten wir die Konferenz erstmals digital mit Live-Beiträgen aus ganz Deutschland, Moskau und St. Petersburg. Wir hoffen, dass damit sowohl deutsche Unternehmen die sich bietenden Chancen in Russland nutzen können als auch russische Unternehmen Deutschland – und insbesondere Düsseldorf – als Investitionsstandort entdecken.