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Trucker am britischen Grenzübergang: Ausharren wie im Mittelalter
Trucker am britischen Grenzübergang: Ausharren wie im Mittelalter
Ronald Schröder hatte Glück. Der deutsche Lastwagenfahrer konnte ein Hotelzimmer ergattern, eines der wenigen entlang der Zufahrt zum Grenzübergang Dover an
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Ronald Schröder hatte Glück. Der deutsche Lastwagenfahrer konnte ein Hotelzimmer ergattern, eines der wenigen entlang der Zufahrt zum Grenzübergang Dover an der Küste Südostenglands gegenüber der französischen Hafenstadt Calais. Aber auch in dem Hotel wurde es langsam ungemütlich: „Drei Reisebusse haben sich ein Hotelzimmer geteilt, nur um eine Dusche und Toilette zu haben“, sagte er der britischen Zeitung „The Guardian“.Seit letzten Sonntag wuchs der Lastwagenstau vor dem britischen Grenzübergang unaufhörlich an, nachdem Frankreich seine Grenzen zu Großbritannien wegen des neuentdeckten Coronavirus geschlossen hatte. Dienstagabend sollen Medienberichten zufolge über 2850 Lastwagen in Dover auf die Weiterfahrt auf das europäische Festland gewartet haben.Auf diesen Andrang war die Infrastruktur am Grenzübergang nicht vorbereitet. Keine Toiletten, keine Duschen für die Trucker, nicht mal frisches Essen. Die Vorräte, die sie normalerweise mit sich führen, seien so gut wie aufgebraucht, berichten die Kraftfahrer.Die britische Regierung teilte mit, entlang der M20 seien Essen, Wasser und Toiletten bereitgestellt worden. Weitere Essenslieferungen seien unterwegs. Auch seien Maßnahmen der gesundheitlichen Fürsorge getroffen worden, hieß es in einer Erklärung. Die Regierung stellte zudem weitere 70 mobile Toiletten in Aussicht.Viele Fahrer wurden auf einen Flugplatz in der Nähe von Manston umgeleitet, dessen Start- und Landebahn zu einem provisorischen Lastwagenparkplatz umfunktioniert wurde. Dort kam es zu Protesten unter den Truckern, die wissen wollten, wie es für sie weitergehe. Außerdem war auch dort das Versorgungsproblem ungelöst.Aus einer britischen Spedition hieß es laut „The Drive“, die Fahrer hätten Erdlöcher ausgegraben, die sie zur Verrichtung der Notdurft benutzten, weil einfach nicht so viele Toiletten verfügbar gewesen seien. „An einer Tankstelle oder einem Rastplatz könnte man vielleicht Toiletten finden. Von einer Dusche können wir aber nur träumen. Die Polizei sagt uns, wir sollen einfach nur warten“, sagte ein polnischer Lastwagenfahrer laut dem Portal.Manche Trucker trifft es besonders hart – trotz der nun erfolgten Grenzöffnung auf französischer Seite. „Vor Weihnachten schaffen wir es nicht mehr nach Hause. Das steht fest“, sagte ein Kraftfahrer aus Rumänien. „Von hier aus sind es rund 3200 Kilometer bis nach Hause. Also 45 Stunden Fahrt, ohne Pause, ohne Schlaf. Das schaffen wir nicht.“
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Trucker am britischen Grenzübergang: Ausharren wie im Mittelalter
Frankreich hat seine Grenze nach Großbritannien in der Nacht auf den heutigen Mittwoch teilweise wieder geöffnet. Dennoch staut sich vor dem Grenzübergang auf britischer Seite immer noch der Frachtverkehr. An die 2800 Trucker müssen unter menschenunwürdigen Bedingungen auf die Weiterfahrt warten. Alleingelassen im Ungewissen und im Dreck.
Ronald Schröder hatte Glück. Der deutsche Lastwagenfahrer konnte ein Hotelzimmer ergattern, eines der wenigen entlang der Zufahrt zum Grenzübergang Dover an der Küste Südostenglands gegenüber der französischen Hafenstadt Calais. Aber auch in dem Hotel wurde es langsam ungemütlich: „Drei Reisebusse haben sich ein Hotelzimmer geteilt, nur um eine Dusche und Toilette zu haben“, sagte er der britischen Zeitung „The Guardian“.
Seit letzten Sonntag wuchs der Lastwagenstau vor dem britischen Grenzübergang unaufhörlich an, nachdem Frankreich seine
Grenzen zu Großbritannien wegen des neuentdeckten Coronavirus geschlossen hatte. Dienstagabend sollen Medienberichten zufolge
über 2850 Lastwagen in Dover auf die Weiterfahrt auf das europäische Festland gewartet haben.
Auf diesen Andrang war die Infrastruktur am Grenzübergang nicht vorbereitet. Keine Toiletten, keine Duschen für die Trucker, nicht mal frisches Essen. Die Vorräte, die sie normalerweise mit sich führen, seien so gut wie aufgebraucht, berichten die Kraftfahrer.
„Sie geben uns kein Essen. Sie geben uns nichts zu trinken. Es gibt keine Sanitäranlagen, gar nichts gibt es hier“, sagte der spanische Trucker Sergio Robles laut dem Portal „The Drive“. „Es sind unmenschliche Umstände. Aber ich glaube, mit dem Coronavirus hat das nichts zu tun. Es liegt am Brexit, an der Innenpolitik oder woran auch immer.“
Die britische Regierung teilte mit, entlang der M20 seien Essen, Wasser und Toiletten bereitgestellt worden. Weitere Essenslieferungen seien unterwegs. Auch seien Maßnahmen der gesundheitlichen Fürsorge getroffen worden, hieß es in einer Erklärung. Die Regierung stellte zudem weitere 70 mobile Toiletten in Aussicht.
Viele Fahrer wurden auf einen Flugplatz in der Nähe von Manston umgeleitet, dessen Start- und Landebahn zu einem provisorischen Lastwagenparkplatz umfunktioniert wurde. Dort kam es zu Protesten unter den Truckern, die wissen wollten, wie es für sie weitergehe. Außerdem war auch dort das Versorgungsproblem ungelöst.
Aus einer britischen Spedition hieß es laut „The Drive“, die Fahrer hätten Erdlöcher ausgegraben, die sie zur Verrichtung der Notdurft benutzten, weil einfach nicht so viele Toiletten verfügbar gewesen seien. „An einer Tankstelle oder einem Rastplatz könnte man vielleicht Toiletten finden. Von einer Dusche können wir aber nur träumen. Die Polizei sagt uns, wir sollen einfach nur warten“, sagte ein polnischer Lastwagenfahrer laut dem Portal.
Manche Trucker trifft es besonders hart – trotz der nun erfolgten Grenzöffnung auf französischer Seite. „Vor Weihnachten schaffen wir es nicht mehr nach Hause. Das steht fest“, sagte ein Kraftfahrer aus Rumänien. „Von hier aus sind es rund 3200 Kilometer bis nach Hause. Also 45 Stunden Fahrt, ohne Pause, ohne Schlaf. Das schaffen wir nicht.“