Russisch in Moldau wieder zu Verkehrssprache erklärt

© SNA / Rodion Proka / Zugriff auf das MedienarchivSitzung des moldauischen Parlaments in Chisinau (Archiv)
Sitzung des moldauischen Parlaments in Chisinau (Archiv) - SNA, 1920, 16.12.2020
Das Parlament in der Ex-Sowjetrepublik Moldau hat den früheren Status des Russischen als Verkehrssprache wiederhergestellt. Ein dahin gehendes Sprachengesetz wurde am Mittwoch verabschiedet, hieß es offiziell in der Hauptstadt Chisinau.
Von nun an sind die Staatsorgane verpflichtet, Bürgern Informationen auch in russischer Sprache zur Verfügung zu stellen. Laut dem Gesetz sind Bürger berechtigt, ihre Muttersprache zu erlernen und sie auch zu sprechen.

Altes Sowjetgesetz außer Kraft

Im Sommer 2018 hatte das Verfassungsgericht in Moldau das noch in der Sowjetzeit verabschiedete Sprachengesetz als überholt außer Kraft gesetzt. Das Russische verlor den Status einer Verkehrssprache.
Präsident Igor Dodon hatte mehrmals auf die Notwendigkeit hingewiesen, das Sprachenproblem in der multinationalen moldauischen Gesellschaft zu lösen. Das neue Sprachengesetz wurde von der Partei der Sozialisten initiiert, die Dodon zwischen 2011 und 2016 geleitet hatte. Maia Sandu, die sich Mitte November bei der Präsidentenwahl gegen Amtsinhaber Dodon durchsetzen konnte, ist der Ansicht, dass das Gesetz die Gesellschaft in Moldau spalten werde. Sandu soll am 24. Dezember ins Amt eingeführt werden.
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