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Wegen neunfachen Mordes: „Twitter-Killer“ in Japan zum Tode verurteilt
Wegen neunfachen Mordes: „Twitter-Killer“ in Japan zum Tode verurteilt
Demnach hatte die japanische Polizei an einem Herbsttag 2017 auf der Suche nach einer vermissten Frau in Shiraishis Wohnung eine grausige Entdeckung gemacht:
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Demnach hatte die japanische Polizei an einem Herbsttag 2017 auf der Suche nach einer vermissten Frau in Shiraishis Wohnung eine grausige Entdeckung gemacht: Die Beamten stießen auf Leichenteile und Hunderte Knochenstücke, die in Gefriertruhen und Werkzeugkisten gelagert und teilweise mit Katzenstreu bedeckt waren, um den Gestank zu überdecken.Im Prozess legte er ein Geständnis ab.Den Ermittlern zufolge hatte der Mann seine Opfer – acht Frauen und einen Mann im Alter zwischen 15 und 26 Jahren – auf Twitter kontaktiert. Dabei habe er gezielt Nutzer mit Suizidtendenzen angeschrieben und ihnen versprochen, er könne ihnen bei der Umsetzung ihrer Suizidpläne helfen oder gar mit ihnen gemeinsam sterben.Seine Anwälte forderten, Shiraishi deshalb nur zu einer Gefängnisstrafe zu verurteilen. Alle seine Opfer hätten Suizidgedanken gehabt und seien daher mit ihrem Tod einverstanden gewesen, argumentierten sie. Der Richter sagte dagegen laut dem TV-Sender NHK bei der Urteilsverkündung, keiner der Ermordeten habe seinem Tod zugestimmt, auch nicht stillschweigend.Neugierige standen vor Gericht SchlangeDas Urteil gegen den „Twitter-Killer“ hatte in Japan für riesiges Aufsehen gesorgt: Wie NHK berichtete, standen vor dem Gerichtsgebäude in Tokio am Dienstag mehr als 400 Neugierige Schlange, um einen der nur 16 Zuschauerplätze im Saal zu ergattern.Japan gehört zu den wenigen Industrienationen, die noch die Todesstrafe vollstrecken. Trotz internationaler Kritik ist die Zustimmung der japanischen Bevölkerung weiterhin hoch. Nach einem Todesurteil vergehen oft Jahre bis zur Vollstreckung. Zuletzt war im Dezember 2019 ein Chinese hingerichtet worden, der in Japan eine vierköpfige Familie ermordet hatte.
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Wegen neunfachen Mordes: „Twitter-Killer“ in Japan zum Tode verurteilt
Ein Gericht in Tokio hat laut einem Medienbericht am Dienstag die Todesstrafe gegen den 30-jährigen Takahiro Shiraishi verhängt, der im Land als „Twitter-Killer“ bekannt geworden ist und vor drei Jahren neun junge Menschen ermordet und zerstückelt hatte.
Demnach hatte die japanische Polizei an einem Herbsttag 2017 auf der Suche nach einer vermissten Frau in Shiraishis Wohnung eine grausige Entdeckung
gemacht: Die Beamten stießen auf Leichenteile und Hunderte Knochenstücke, die in Gefriertruhen und Werkzeugkisten gelagert und teilweise mit Katzenstreu bedeckt waren, um den Gestank zu überdecken.
Im Prozess legte er ein Geständnis ab.
Den Ermittlern zufolge hatte der Mann seine Opfer – acht Frauen und einen Mann im Alter zwischen 15 und 26 Jahren – auf Twitter kontaktiert. Dabei habe er gezielt Nutzer mit Suizidtendenzen angeschrieben und ihnen versprochen, er könne ihnen bei der Umsetzung ihrer Suizidpläne helfen oder gar mit ihnen gemeinsam sterben.
Seine Anwälte forderten, Shiraishi deshalb nur zu einer Gefängnisstrafe zu verurteilen. Alle seine Opfer hätten Suizidgedanken gehabt und seien daher mit ihrem Tod einverstanden gewesen, argumentierten sie. Der Richter sagte dagegen laut dem TV-Sender NHK bei der Urteilsverkündung, keiner der Ermordeten habe seinem Tod zugestimmt, auch nicht stillschweigend.
„Es ist verheerend, dass neun jungen Menschen das Leben genommen wurde“, sagte der Richter demnach. „Die Würde der Opfer wurde mit Füßen getreten.“
Neugierige standen vor Gericht Schlange
Das Urteil gegen den „Twitter-Killer“ hatte in Japan für riesiges Aufsehen gesorgt: Wie NHK berichtete, standen vor dem Gerichtsgebäude in Tokio am Dienstag mehr als 400 Neugierige Schlange, um einen der nur 16 Zuschauerplätze im Saal zu ergattern.
Japan gehört zu den wenigen Industrienationen, die noch die Todesstrafe vollstrecken. Trotz internationaler Kritik ist die Zustimmung der japanischen Bevölkerung weiterhin hoch. Nach einem Todesurteil vergehen oft Jahre bis zur Vollstreckung. Zuletzt war im Dezember 2019 ein Chinese hingerichtet worden, der in Japan eine vierköpfige Familie ermordet hatte.